TIROLER TAGESZEITUNG „Leitartikel“ vom 10. Jänner 2020 von Manfred Mitterwachauer ‚“Noch auf Wolke sieben“

Innsbruck (OTS) Mit einer türkis-grünen Bundesregierung träumt auch Schwarz-Grün II in Tirol von einem direkteren Draht zwischen Wien und Innsbruck. Allem voran beim Dauerbrenner Transitverkehr. Das Erwachen könnte ein böses sein.

Die zwei haben sich das Land und den Bund aufgeteilt. ÖVP und Grüne. Für Tirol muss das kein Nachteil sein, wie Landeshauptmann Günther Platter (VP) gestern verschmitzt zu Protokoll gab. Auch nicht für den Bund. Synergien erkennen, nutzen und weiterentwickeln – das Potenzial für eine neue, stabilere Achse zwischen Innsbruck und Wien ist mit der türkis-grünen Bundesregierung gestiegen. Das Regierungsprogramm von Türkis-Grün schmeichelt den Tirolern in so manchem Punkt enorm. Gerade beim Transit klingt vieles nach Schwarz-Grün II. In der Bevölkerung wird damit die Hoffnung genährt, brennende Probleme leichter und schneller zu lösen. Die Erwartungshaltung wird nach oben geschraubt – das ist die wahre Gefahr für diese noch junge türkis-schwarz-grüne Achse.
Gegen all das, was unter Türkis-Blau aus Wien so nach Tirol schwappte, Zeter und Mordio zu rufen, war inbesondere für die heimische Ökopartei auch in ihrer Rolle als koalitionärer Juniorpartner der Tiroler ÖVP ein Leichtes. Schließlich musste, wer Türkise attackierte, nicht zwangsläufig auch Schwarze meinen. Die FPÖ war ohnedies ein rotes Tuch für die hiesigen Grünen. Allen voran der blaue Verkehrsminister Norbert Hofer. Da wähnte man sich in Tirol im Anti-Transitkampf mitunter schon von Wien verlassen. Manchmal auch konterkariert, um nur das Pilotprojekt Tempo 140 zu nennen. Unter einer nunmehrig grünen Verkehrsministerin und mit einem eigenen Transitkapitel im Gepäck sieht sich Schwarz-Grün II in Tirol auf der Überholspur. Ob der Rückenwind aus Wien aber ausreicht, um Deutschland und Italien in der Transitfrage zum europäischen Schulterschluss zu bewegen, ist gänzlich offen. Ein grün-grünes Solo auf Regierungsebene von Tirol und Wien reicht da nicht aus und wird weder eine Korridormaut noch die Kostenwahrheit zwischen Straße und Schiene oder gar eine Alpentransitbörse nach sich ziehen. Und wen beißt Schwarz-Grün dann?
Schnell vorbei sein könnte es auch mit der neuen Harmonie zwischen Ballhausplatz und Landhaus, sollte die beabsich­tigte Neuregelung der Finanzierung des öffentlichen Personennahverkehrs zu Las­ten der Länder gehen. Der Verkehr ist nur eine mögliche Bruchstelle. Wenngleich hierzulande wohl die relevanteste.
Die türkis-grüne Bundesregierung lässt Schwarz-Grün in Tirol derzeit von vielem träumen. Nur nicht, dass das Erwachen in so manchem Bereich trotz aller parteipolitischen Verwandtschaft ein böses sein könnte.

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