TIROLER TAGESZEITUNG, Leitartikel vom 14. Juni 2020 von Serdar Sahin – „Ein Tropfen auf den heißen Stein“

Innsbruck (OTS) Einmalig 450 Euro für Arbeitslose? Es benötigt mehr, um jene ordentlich zu unterstützen, die ihre Jobs verloren haben.

Die Corona-Krise hat die Arbeitslosenzahlen auf einen historischen Höchststand gehievt. Ende Mai waren mehr als 517.000 Menschen ohne Job oder in Schulung – das sind um 174.000 mehr als im Vorjahr. Diese Menschen müssen mit 55 Prozent ihres letzten Nettolohns das Auslangen finden. In normalen Zeiten soll der niedrige Satz dazu animieren, sich einen Job zu suchen. Die Viruspandemie hat aber alles auf den Kopf gestellt, die Wirtschaft will nicht auf Knopfdruck anspringen. Glaubt man den Ökonomen, soll es erst nächstes Jahr wieder langsam bergauf gehen. Bis dahin müssen jene, die ihren Job verloren haben, unterstützt werden.
Eine einmalige Zuwendung in Höhe von 450 Euro für ein Quartal – das sind 150 Euro im Monat – ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Und sie kommt zu spät – die Regierung will das Geld im letzten Quartal auszahlen. Dabei gibt es bereits einen alternativen Vorschlag, der es verdient hätte, umgesetzt zu werden: die Nettoersatzrate des Arbeitslosengeldes zu erhöhen. Dahinter steht sogar eine breite Allianz. SPÖ, FPÖ und Arbeitnehmervertreter sprechen sich dafür aus. Die wirtschaftsliberale Denkfabrik Agenda Austria sowie die Ökonomen von Wifo und IHS sind für eine (temporäre) Erhöhung des Arbeitslosengeldes. Und auch der grüne Koalitionspartner ist gesprächsbereit.
Das Geld würde auch nicht verpuffen, die Menschen würden das Geld ausgeben, konsumieren – also die Konjunktur ankurbeln. Eine zusätzliche Stelle zur Abwicklung wäre nicht nötig, für das AMS wäre die Umstellung wohl kein großer Aufwand. Gegenargumente? Bis dato keine. Die ÖVP muss den Ball nur noch aufnehmen.

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