TIROLER TAGESZEITUNG, Leitartikel vom 16. April 2021 von Mario Zenhäusern „Zeit für Perspektiven“

Innsbruck (OTS) Die Unzufriedenheit der Menschen steigt im selben Ausmaß, wie die Bereitschaft abnimmt, sich an die harten Corona-Maßnahmen zu halten. Deshalb ist eine kontrollierte Öffnung besser als unkontrollierbare Partys in Privaträumen.

Die Experten sind wieder einmal nicht einer Meinung, welche Schritte die österreichische Bundesregierung bei der Bekämpfung der Pandemie setzen soll. Die Palette der Empfehlungen reicht von ersten Öffnungsschritten bis hin zu einem österreich­weiten harten Lockdown. Die Hardliner, die den in Wien und Nieder­österreich bis zum 2. Mai verlängerten Stillstand des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens auf ganz Öster­reich ausdehnen wollen, führen die Zahl der Neuinfektionen und die nach wie vor viel zu hohe Belegung von Krankenhaus- und Intensivbetten mit Covid-Patienten ins Treffen. Mit Zahlen untermauern auch jene ihre Forderungen, die einer Öffnung vor allem in den Bereichen Sport, Kultur und Gastronomie das Wort reden:
Sie weisen auf das regional unterschiedliche Infektionsgeschehen hin und auf die in den westlichen Bundesländern bis jetzt weit weniger dramatische Situation in den Spitälern und auf den Intensivstationen. Beide Standpunkte sind vertretbar. Die Bundesregierung wird heute also abwägen müssen. Eine Entscheidungsgrundlage dürften die Empfehlungen des Covid-Prognose-Konsortiums sein. Die Wissenschaftler rechnen bis Ende April mit einer leichten Entspannung in den Spitälern. Auch in den östlichen Bundesländern. Parallel dazu steigt die Zahl der genesenen oder geimpften Personen weiter an. Mittlerweile könnten auf diese Weise bereits bis zu 35 Prozent der Bevölkerung immun sein. Das beginne nach Ansicht der Regierungsberater „einen messbaren Effekt auf die Infektionsdynamik zu nehmen“.
Alles Gründe, die eine zaghafte Öffnung im Mai nicht nur möglich, sondern sogar wahrscheinlich erscheinen lassen. Eine andere Entscheidung würden die Menschen in Österreich wohl nicht oder nur schwerlich akzeptieren. Seit Monaten hanteln sie sich von einem Lockdown zum nächsten, jetzt ist es an der Zeit, ihnen eine Perspektive zu bieten. Ihnen einen Zeitpunkt zu nennen, ab dem sie mit dem nächsten Schritt in Richtung halbwegs normales Leben rechnen können.
Die harten Maßnahmen gegen die weitere Ausbreitung des Coronavirus waren ohne Alternative. Gleiches gilt jetzt für die Lockerungen. Die Unzufriedenheit der Menschen steigt im selben Ausmaß, wie die Bereitschaft abnimmt, sich an die harten Corona-Maßnahmen zu halten. Deshalb lieber eine kontrollierte Öffnung als weiter unkontrollierbare Menschenansammlungen in Privaträumen.

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