TIROLER TAGESZEITUNG: Leitartikel vom 25. Jänner 2018 von Peter Nindler – Wer tritt aus Platters Schatten?

Innsbruck (OTS) - Der ÖVP-Chef und Landeshauptmann ist unbestritten, mit Ex-Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter hat sich gerade ein möglicher Kronprinz endgültig verabschiedet. Noch drängt sich ein richtiger Thronfolger nicht auf.

Wie schnell es doch gehen kann: Noch vor zwei, drei Jahren wurde Andrä Rupprechter (VP) als möglicher Nachfolger von Landeshauptmann Günther Platter (VP) gehandelt. Kernig, originell und beim Forum Alpbach in Lederhosen auftretend, hypten ihn Wiener ÖVP-Kreise sowie Bauern- und Wirtschaftsbund in Tirol bereits auf den Chefsessel im Innsbrucker Landhaus. Doch Neo-Bundeskanzler Sebastian Kurz (VP) hat Rupprechters politische Karriere jäh gestoppt, jetzt kehrt er auf seinen früheren Beamtenposten im Generalsekretariat des Europäischen Rats zurück. Und verliert damit endgültig seinen Status als möglicher Kronprinz Platters. Die Frage ist zwar vier Wochen vor der Landtagswahl ohnehin nicht aktuell, doch sie gehört zum politischen Alltagsgeschäft.
Wiens Bürgermeister Michael Häupl (SP) gilt hier als abschreckendes Beispiel, in Oberösterreich hat die Übergabe im Vorjahr reibungslos und in Niederöster-reich auf dem letzten Abdrücker funktioniert. In der Tiroler Volkspartei wird seit Jahren alles nach Maß auf Günther Platter zugeschnitten – auch jetzt im Wahlkampf. Mit Bauernbundchef und Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler gibt es eine klare Nummer zwei in der ÖVP, doch ein Thronfolger für den 63-jährigen Landeshauptmann drängt sich noch nicht auf. Wenngleich Geisler, wie seinerzeit im Bauernbund, diesen Anspruch wohl erheben könnte, wenn er letztlich wollte.
Obwohl unbestritten und vielleicht sogar mit der Perspektive eines nochmaligen Antretens bei der übernächsten Landtagswahl 2023 im Hinterkopf, weiß Günther Platter allerdings, dass es in der Volkspartei nach dem Urnengang am 25. Februar einen Generationenwechsel auf mehreren Ebenen benötigt. Neben Geisler hätte derzeit nur Klubchef Jakob Wolf das Format für einen Spitzenkandidaten und Landeshauptmann. Dahinter dünnt die Personaldecke aus. Weder Abgeordnete noch Bürgermeister haben sich hervorgetan, sieht man von Gemeindeverbands-Präsident Ernst Schöpf ab. Der nie wollte und in der ÖVP keinesfalls mehrheitsfähig wäre, jedoch mit Sicherheit das Zeug zur Nummer eins hätte.
Hoppala! Das trifft – spekulativ – natürlich auf eine zutiefst bürgerliche, wenn auch ÖVP-Abtrünnige ebenfalls zu: Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer.
Jedenfalls darf man gespannt sein, welche neuen Gesichter sich Platter vorerst in die Landesregierung holt. Jakob Wolf rückt Samstag bereits zu seinem Stellvertreter auf. Das könnte bereits mehr als ein deutliches Signal an die ÖVP-Funktionäre im Land sein.

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