TIROLER TAGESZEITUNG „Leitartikel“ vom 30. Dezember 2018 von Alois Vahrner „Euro: Trotz Kritik ein Erfolgsprojekt“

Vor 20 Jahren wurde der Euro aus der Taufe gehoben. Bis heute wird er viel diskutiert und auch kritisiert, trotzdem ist er Sinnbild eines – leider viel zu selten – starken Europas.

Innsbruck (OTS) Ist er nun Friedensgarant oder Spaltpilz, ein im buchstäblichen Sinn für Hunderte Millionen greifbares Zeichen des europäischen Zusammenwachsens oder bloß ein Teuro? Ist er ein wirksames Schutzschild gegen oder sogar eher der Auslöser für diverse Finanz- und Schuldenkrisen?
Am 1. Jänner 1999 wurde der Euro gesetzliches Zahlungsmittel – zunächst elektronisch, ab Neujahr 2002 dann als echtes Bargeld. Von Beginn an dabei waren mit Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Belgien, den Niederlanden, Luxemburg, Finnland, Irland, Portugal und Österreich 11 der damals 15 EU-Mitglieder, 2002 nahm man auch Griechenland trotz aller Bedenken an Bord. Heute sind 19 der noch 28 EU-Mitglieder im Euro.
Es war tatsächlich ein ganz großer Schritt für ein vereintes Europa, versehen mit großen Hoffnungen, aber auch – bis heute – mit viel Skepsis in etlichen Mitgliedsländern. Sowohl in den früheren Hartwährungsländern wie Deutschland und Österreich, die (freilich als größte wirtschaftliche Profiteure) bei Krisen als Zahlmeister herhalten müssen, mehr aber noch in Südeuropa, das sich von Brüssel und Deutschland unterjocht fühlt. Und es gab, wie bei vielen politischen Tauschhandeln, auch einige Konstruktionsfehler, die dann in der griechischen Schuldenkrise schlagend wurden. Und heute bei Italien, das sich partout nicht an die Regeln halten will.
Für einen Euro-Austritt wäre aber selbst in Griechenland in seiner tiefsten Krise keine Mehrheit zu finden gewesen, in Österreich, das vorher eine fixe Bindung zur D-Mark hatte, wie in wohl allen Ländern ebenso nicht. Alle Politiker, die am Euro kratzen, sollten ihre Kraft besser für effizientere Regeln und eine einheitliche Wirtschaftspolitik einsetzen. Denn nicht der Euro ist ein Problem, sondern alle, die zu Lasten anderer gegen Regeln verstoßen.

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