TIROLER TAGESZEITUNG „Leitartikel“ vom 30. Jänner 2021 von Mario Zenhäusern „Zaghafte Öffnung, mehr nicht“

Innsbruck (OTS) Anhaltend hohe Infektionszahlen und das Auftreten der Virus-Mutationen erschweren die Entscheidung, wie es nach dem 8. Februar weitergehen soll. Die kippende Stimmung in der Bevölkerung erhöht den Druck auf die Regierung.

Seit Tagen berät die Bundesregierung mit Wissenschaftern, den Landeshauptleuten und den Oppositionsparteien, wie es nach dem 8. Februar weitergehen soll. An diesem Tag sollte bekanntlich der harte Lockdown plangemäß zu Ende gehen. Sollte – weil eine vollständige Aufhebung der harten Restriktionen definitiv nicht in Frage kommen wird. Dazu sind die Infektionszahlen nach wie vor zu hoch. Die Situation hat sich zwar merklich entspannt, vor allem in den Krankenhäusern und auf den Intensivstationen, eine vollständige Öffnung rechtfertigt das aber nicht. Darüber hinaus stimmen die Beispiele anderer Länder nachdenklich. Auch in Deutschland, Italien, der Schweiz wird wie überall in Europa heftig über die weitere Vorgangsweise und die Aufhebung beziehungsweise Verlängerung von Einschränkungen debattiert. Österreich befindet sich also in bester Gesellschaft.
Im Mittelpunkt der Diskussionen im Bundeskanzleramt stehen die Bereiche Schule, Handel und körpernahe Dienstleistungen. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass es hier nach dem ersten Februarwochenende zu Lockerungen kommt. Die Wirtschaft drängt seit geraumer Zeit massiv darauf. Aussagen wie „Die Rollläden müssen hoch, sonst bleiben viele für immer unten“ sind symptomatisch für den Zustand der Branche. Nicht zuletzt kann es sich der Staat schlicht nicht länger leisten, auf Steuereinnahmen zu verzichten und gleichzeitig Milliarden für die Abfederung der enormen wirtschaftlichen Schäden auszugeben. Und schließlich pochen auch Eltern, Lehrer und Schüler auf ihr Recht. Den Handel aufzusperren und die Schulen weiter geschlossen zu halten – das würden sie nicht akzeptieren. Macht die Regierung auf der einen Seite Zugeständnisse, muss sie sich auch auf der anderen bewegen. Bei allen Überlegungen steht die Verhinderung eines weiteren Lockdowns im Vordergrund. Den nämlich würden viele Betriebe nicht überstehen. Ganz zu schweigen von der Stimmung in der Bevölkerung, die jetzt schon am Kippen ist. Die Corona-Pandemie hat das soziale und gesellschaftliche Gefüge ins Wanken gebracht. Die Folgen sind weitreichend, wie die steigende Nachfrage nach psychischer Betreuung, vor allem unter Kindern und Jugendlichen, belegt. Der Ruf nach einer Rückkehr zur Normalität wird immer lauter. Leider wird aufgrund der anhaltend hohen Zahlen nicht viel mehr als eine zaghafte Öffnung möglich sein.

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