Unsere Mütter“: Vier Personen erzählen in neuer „kreuz und quer“-Doku ihre persönlich erlebten Mutter-Kind-Geschichten

Am 12. Mai um 22.35 Uhr in ORF 2; danach: Dokudrama „Schwester Courage“

Wien (OTS) Die Mutter ist für die meisten Menschen die prägendste Bezugsperson in der Kindheit, der Ursprung allen Beziehungslebens. Ohne Konflikte kommt das Verhältnis zwischen Mutter und Kind eigentlich nie aus. Schließlich geht es in dieser Paarung oft um die elementarsten Gefühle wie Liebe und Angst, Freude oder Trauer. Es ist eine Beziehung, die sich im Laufe des Lebens immer wieder verändert und im besten Fall zu einer reifen Verbindung auf Augenhöhe heranwächst. Manchmal werden die Rollen aber auch unmerklich getauscht: Die Mutter wird zum Kind – und das Kind zur Mutter. Themen wie Abhängigkeit, Loslassen und Verzeihen scheinen dabei eine zentrale Rolle zu spielen. In der neuen „kreuz und quer“-Dokumentation „Unsere Mütter“ von Jennifer Rezny erzählen am Dienstag, dem 12. Mai 2020, um 22.35 Uhr in ORF 2 vier Personen anlässlich des Muttertages am 10. Mai ihre persönlich erlebten Mutter-Kind-Geschichten. Um 23.20 Uhr folgt das „kreuz und quer“-Dokudrama „Schwester Courage“ von Klaus T. Steindl.

„Unsere Mütter“ – Ein Film von Jennifer Rezny

Die Wiener Tourismuskauffrau Hannah Schmid, heute 39, wurde als Kind adoptiert. Ihre Adoptivmutter ist die 2019 verstorbene ORF-Journalistin Elizabeth T. Spira. Hannah verbringt als Kind viel Zeit mit ihrem Kindermädchen und wenig Zeit mit ihrer Mutter. Ihre Kindheit ist stark geprägt von der unerfüllten Sehnsucht nach der Mutter, nach ihrer Nähe, Aufmerksamkeit und Zuwendung. Als Hannah später selbst Mutter wird, ändert sich vieles in ihrem Leben schlagartig: Die Sehnsucht verschwindet und das angespannte Verhältnis zwischen ihr und der Adoptivmutter wandelt sich in eine vertraute, respektvolle Beziehung.

Schauspielerin Noemi Fischer aus Wien, 60, ist sieben Jahre alt, als ihre Mutter an den Folgen eines Autounfalls stirbt. Sie wächst bei ihrer Tante auf, die sie bis heute ihre zweite Mutter und Retterin nennt. Der frühe dramatische Verlust schreibt sich wie ein Moll-Akkord in Noemis Seele ein. Er macht sie einerseits gegenüber großen Lebenskrisen resistent, bewirkt andererseits aber, dass sie sich als Erwachsene in Liebesbeziehungen nie wirklich auf Dauer bindet. Und das Thema Mutterschaft bleibt auf ihrem weiteren Lebensweg zentral: selbst wird sie bereits mit 17 Mutter und mit 45 Großmutter.

Der Salzburger Filmemacher Adrian Goiginger, 29, lebt als Kind mit einer Mutter, die drogensüchtig ist. Seine Kindheit unterscheidet sich demnach stark von dem, was man allgemein unter einer behüteten Kindheit versteht. Er erlebt bereits als Volksschulkind Traumatisches, das ein Kind kaum verarbeiten kann. Schon sehr früh muss er ganz selbstständig agieren. Und doch bewertet er seine Kindheit heute positiv, beschreibt sie als frei, liebevoll und ungezwungen. Seine Mutter ist seine Heldin: Stets fühlt er sich von ihr beachtet, beschützt und – vor allem – bedingungslos geliebt.

Musiklehrerin Angelika Schwab aus der Steiermark, 60, wird im Laufe ihres Lebens sechsmal Mutter. Das Verhältnis zu ihrer eigenen Mutter ist durchwachsen. Diese ist in der Rolle als Hausfrau und Mutter stets unglücklich, hält aber dennoch unerbittlich an alten Werten und verstaubten Erziehungsmustern fest. Zunächst macht es Angelika als junge Erwachsene wie die Mutter: Ihren erstgeborenen Sohn erzieht sie nach der alten Schule, gibt ihm etwa nur alle vier Stunden zu essen, lässt ihn alleine schreien. Als Angelikas ältere Schwester, selbst fünffache Mutter, mit 35 an Krebs stirbt, beginnt die Steirerin, die erlernten Rollenbilder zu durchbrechen, was sowohl ihr als auch ihren Kindern zugutekommt.

„Schwester Courage“ – ein Film von Klaus T. Steindl

„Schwester Courage“ – eine Koproduktion von ORF, Metafilm und BMBWF, gefördert von Fernsehfonds Austria und CINE ART – beleuchtet das Schicksal einer „tragischen Heldin“: Anna Bertha Königsegg, Visitatorin der Barmherzigen Schwestern in Salzburg, kämpfte gegen die systematische Tötung von Menschen mit Behinderungen in der sogenannten „Aktion T4“ der Nationalsozialisten – „T4“ stand für die Organisationszentrale mit der Berliner Adresse Tiergartenstraße 4. Ihr Gewissen ließ Anna Bertha Königsegg handeln, als andere wegschauten: Trotz der Gefahr, verhaftet und in ein Konzentrationslager überstellt zu werden, setzte sich die Ordensfrau für Menschen ein, die im „Dritten Reich“ vernichtet werden sollten. In der „Aktion T4“ ermordeten die Nationalsozialisten ab 1940 systematisch Menschen mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen. Als die Schergen der Salzburger Gauleitung die Heime ihres Ordens räumen und die Schützlinge ermorden wollten, stellte sich Königsegg entschlossen dagegen – dennoch konnten nur wenige gerettet werden.

Die Handlung des Dokudramas „Schwester Courage“ spielt in einem einzigen Raum, zeitlich verdichtet auf einen Nachmittag. Eine junge Journalistin (Constanze Passin), die mit ihren Eltern die Naziherrschaft im Exil überlebt hat, besucht kurz nach Kriegsende die Ordensfrau Anna Bertha Königsegg (Maria Happel), um mit ihr ein Interview zu führen. Sie hat vom sogenannten „Euthanasie“-Programm der Nazis gehört und ist bei ihren Recherchen auf die Heime der Salzburger Barmherzigen Schwestern und auf den Namen der damals zuständigen Visitatorin gestoßen. Das Interview entwickelt sich zu einem spannenden Ringen zwischen einer hartnäckigen säkularen Frau und einer gläubigen Katholikin, die sich anfangs skeptisch gegenüberstehen, aber zunehmend erkennen, dass sie dasselbe Ziel verfolgen: eines der furchtbarsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte ans Licht zu bringen.

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