ÖHV-Gratzer schlägt 5% USt auf Logis vor.
Wien (OTS) – Fraglich ist für ÖHV-Generalsekretär Markus Gratzer, wie die Umstellung der USt-Sätze auf Speisen und Getränke bis 1. Juli funktionieren soll: Den Betrieben läuft die Zeit davon. Unterschiedliche Steuersätze für Nächtigungen und Mahlzeiten führen zu einem unnötigen Mehraufwand. „Das erinnert an die Erhöhung auf 13 %. Nur hatten die Betriebe damals Monate zur Umstellung, diesmal ein paar Tage.“ Dabei wäre das nicht notwendig.
Rechtskonforme Abwicklung nur schwer möglich
Für die Betriebe sieht Gratzer wenig Chancen, die Umstellung rechtskonform abzuwickeln: „Die Zeit ist so kurz, das zu schaffen wird zur Lotterie. Vor allem für kleine wird das schwierig.“
# Knackpunkt 1: Zeitplan
Rechtssicherheit gibt es erst nach Zustimmung der EU-Kommission zum 3. ermäßigten USt-Satz, Zustimmung des Bundesrats (tagt am 2. Juli), und Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt mit rückwirkendem Inkrafttreten: Hält dieser Zeitplan, bleibt die Frage, wann die Kassen umgestellt sein müssen und was mit einer Steuer zu tun ist, die rückwirkend zu Unrecht eingenommen wurde.
# Knackpunkt 2: Unsicherheit
Muss der Termin verschoben werden, bekommen jene Betriebe ein Problem, die die Umstellung der Kassen auf den angekündigten Termin eingestellt haben.
# Knackpunkt 3: Exit-Szenario
Praktisch undurchführbar ist der Vorschlag aus dem Finanzministerium, die USt auf Rechnungen händisch zu korrigieren, wenn der Zeitraum zur Umstellung nicht reicht. Da wird jeder Rechenfehler zum potenziellen Steuerbetrug – und das Übertragen in die Buchhaltung provoziert auch Fehler.
# Knackpunkt 4: Rückkehr zur Normalität
Vollkommen an der Realität vorbei geht der festgelegte Zeitpunkt für die Rückkehr zum üblichen reduzierten 10%igen USt-Satz zum Jahreswechsel: Zwischen 24. Dezember und 6. Jänner Techniker für die Umstellung zu bekommen, wird weder leicht noch günstig.
Aus Erfahrung klug: Auch Nächtigungsumsatzsteuer nachhaltig senken
Wäre die ÖHV mit ihrer Erfahrung aus monatelangen Detailverhandlungen 2015 für die Umstellung auf den 13%igen-USt-Satz im Mai 2016 eingebunden worden, wäre manche Entscheidung anders gefallen. Gratzer fordert jetzt ein Umdenken: Ein möglichst rasch eingeführter USt-Satz von 5% auf Nächtigungen, Speisen und Getränke würde den Bürokratie-Supergau verhindern.
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