Verantwortungslose Entscheidung der Österreichischen Gesundheitskasse

In Wien fehlen 30 Kinder- und Jugendpsychiater – ÖGK lehnt Forderung der Ärztekammer nach zumindest fünf zusätzlichen Kassenstellen ab

Wien (OTS) Wien hat knapp zwei Millionen Einwohner und davon in etwa 350.000 Kinder und Jugendliche im Alter bis 18 Jahre. Für diese Gruppe stehen aber nur sechs Kinder- und Jugendpsychiater mit Kassenvertrag zur Verfügung. „Das ist für eine Stadt mit einem grundsätzlich hervorragenden Gesundheitssystem, auf das wir auch stolz sind, aber viel zu wenig, eigentlich ein nicht tragbarer Zustand – nötig wären gemäß unabhängiger Gesundheitsexperten bis zu 30 entsprechende Kassenordinationen“, sagt Johannes Steinhart, Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien. ****

„Eine Katastrophe ist diesbezüglich die gestrige Entscheidung der Generaldirektion der Österreichischen Gesundheitskasse“, so Steinhart weiter, „die eine dringend nötige Aufstockung der Kassenordinationen für Kinder- und Jugendpsychiater um zumindest fünf weitere Standorte, wie von uns gefordert, einfach ablehnte. Das ist verantwortungslos!“ Die derzeitige Struktur der ÖGK müsse dringend überdacht und geändert werden, denn: „In den entscheidenden Gremien sitzen seit 1. Jänner 2020 leider Personen, die die lokalen Gegebenheiten, den Bedarf an kinderpsychiatrischen Versorgungsangeboten sowie die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten in Wien nicht kennen“, so Steinhart.

Seit Jahren weist die Ärztekammer auf die Unterversorgung der Wiener Kinder und Jugendlichen in diesem medizinischen Fachgebiet hin. Bestätigt wird der Warnruf sowohl von Gesundheitsexperten als auch vom Stadtrechnungshof, vom Leiter des Psychosozialen Diensts der Stadt Wien und auch vom Gesundheitsstadtrat selbst.

„Wien benötigt den schnellstmöglichen Ausbau der Kinder- und Jugendpsychiatrie-Versorgung. Was die Wiener Patientinnen und Patienten hingegen nicht brauchen können, ist eine Leitungsebene in der Österreichischen Gesundheitskasse, die aus nicht nachvollziehbaren Gründen auf der Bremse steht, ihrem Versorgungsauftrag nicht nachkommen will und letztendlich auf Kosten der jüngsten und ärmsten Patientinnen und Patienten, der Kinder und Jugendlichen, versucht, das durch die Kassenfusion verursachte Defizit mit Einsparungen bei der Gesundheitsversorgung zu reduzieren.“ Die Politik müsse hier dringend aktiv werden und nachjustieren, so Steinhart abschließend. (bs)

Rückfragen & Kontakt:

Ärztekammer Wien
Mag. Bernhard Salzer
(+43-1) 51501 – 1407, 0664/8109692
salzer@aekwien.at
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