Vergewaltigungsvorwürfe gegen Altbischof Küng beschäftigen jetzt auch deutsche Medien

Versucht österr. Kirche Betroffenen einzuschüchtern?

München/St. Pölten (OTS) Wie die Süddeutsche Zeitung in ihrer Wochenend-Ausgabe berichtete, hat der Bischof von St. Pölten, Alois Schwarz, dem Priester Wolfgang Rothe mit kirchenrechtlichen Sanktionen bedroht. Rothe hatte 2019 den früheren St. Pöltener Bischof Klaus Küng (es gilt die Unschuldsvermutung) angezeigt, weil der Bischof dem Priester 2004 ein Betäubungsmittel verabreicht habe und danach sexuell übergriffig geworden sein soll. Eine ordentliche Untersuchung der Vorwürfe fand nicht statt. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, wurde Rothes Anzeige vom zuständigen Wiener Kardinal Christoph Schönborn erst mit langer Verzögerung nach Rom weitergeleitet. Rom entschied im April 2020, dass die Vorwürfe „haltlos“ seien, obwohl kein einziger Zeuge und noch nicht einmal das Opfer selbst befragt worden waren. Die kriminalpolizeilichen und staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen kamen hingegen zu dem Ergebnis, dass es sich bei den Übergriffen des Bischofs um eine „versuchte Vergewaltigung“ gehandelt hatte. Da die Vorwürfe bereits verjährt waren, kam es zu keinem Strafprozess.

Küng verpflichtet sein Opfer zu einem „psychiatrischen Schwulentest“

Wie die Süddeutsche Zeitung weiters berichtet, soll Bischof Küng den Priester nach den Übergriffen zu einem „forensisch-psychiatrischen Schwulentest“ verpflichtet haben. Darüber, welches Interesse Küng an dem Ergebnis des „psychiatrischen Schwulentests“ hatte, kann nur spekuliert werden. Der deutsche Forensiker Harald Dreßing, der im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz eine großangelegte Missbrauchsstudie veröffentlicht hat, nennt dieses Vorgehen von Bischof Küng (er war lange Zeit der Vorstand der „Stiftung Opferschutz“ der Klasnic Kommission) „ungeheuerlich“. Die gutachterliche Fragestellung, wonach zu prüfen war, ob der Priester aufgrund einer gegebenenfalls vorliegenden homosexuellen Orientierung von jeglicher seelsorgerischer Tätigkeit mit Kindern und Jugendlichen fernzuhalten sei, nennt Dreßing „eindeutig diskriminierend“. Bischof Küng und die Diözese St. Pölten haben gegenüber der Süddeutschen Zeitung jegliche Stellungnahme verweigert: Für Alt-Bischof Küng sei der Fall abgeschlossen. Außerdem wurde Rothe von Bischof Schwarz – über Anordnung von Kardinal Schönborn – aufgefordert, jede Veröffentlichung über seine Leidensgeschichte zu unterlassen, anderenfalls ihm weitere Sanktionen drohen würden.

SZ-Artikel:
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Vorgeschichte:
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