VIER PFOTEN im „Hafen der Hölle“: Was passiert jetzt mit den 1.610 Rindern der „Elbeik“?

Totalversagen der Europäischen Union sowie der spanischen Behörden

Wien (OTS) VIER PFOTEN ist seit einigen Tagen in Cartagena und konnte gestern Abend vor Ort mitverfolgen, wie 1.610 junge Rinder auf der „Elbeik“ nach dreimonatiger Tortur durchs Mittelmeer endlich ankamen. Die spanischen Behörden hatten den für Tiertransporte größten Hafen der EU für die Rückkehr ausgewählt. Obwohl Spanien bereits einige Tage nach Ablegen des Schiffes im Dezember letzten Jahres von der Blauzungenkrankheit einiger Tiere an Bord wusste, wurde das Schiff nicht zurückgerufen, im Wissen, dass sie im Zielland abgewiesen werden würde. Für VIER PFOTEN zeigt dies das Totalversagen der spanischen Behörden und der EU.

Das Leben der jungen Bullen auf der Elbeik liegt momentan in den Händen der Veterinärmediziner. Im für sie wohl „besten“ Fall werden sie vor Ort getötet. Allerdings ist auch im Gespräch, ob die Tiere nochmal exportiert werden können.

Dass sich die Frage überhaupt stellt, ob die Tiere doch noch in Drittländer verschifft werden können, um dort ohne Betäubung unter brutalsten Bedingungen geschlachtet zu werden, nachdem sie drei Monate Höllenqualen erleiden mussten, ist geradezu pervers. Es ist unerträglich, wie spät die spanischen Behörden die EU über die Situation informiert haben“, so Martina Stephany, Direktorin für Nutztiere und Ernährung bei VIER PFOTEN und ebenfalls vor Ort.

Auf den Tag genau vor drei Monaten, am 18. Dezember 2020, legte der Lebendtiertransporter „Elbeik“, in Tarragona (Spanien) ab. Die Tiere hätten eigentlich in den Nahen Osten verkauft werden sollen. Gerüchte um eine angebliche Blauzungenkrankheit an Bord vereitelten die Pläne, und so irrte das 54 Jahre alte Transportschiff drei Monate durchs Mittelmeer.

Bereits einige Tage nach Ablegen der Elbeik wussten die spanischen Behörden um die Tierseuche an Bord. Statt das Schiff zurück nach Europa zu ordern, dockte die Elbeik in türkischen Gewässern an und setzte so Kurs auf eine dreimonatige Tortur, denn, sobald Lebendtiere aus der EU exportiert wurden, dürfen sie nicht mehr in die EU (re-)importiert werden. 179 Tiere sind aufgrund der desaströsen Bedingungen an Bord während der Reise gestorben.

Das Team von VIER PFOTEN wurde in den letzten Tagen Zeuge der Wiederaufnahme der grausamen Tiertransporte auf See. Die Schiffe hatten eine Woche ausgesetzt, nachdem 864 junge Bullen der Karim Allah, die auch knapp drei Monate unterwegs war, notgetötet werden mussten.

In den Händen der Tierärzte

Die Transportregelung der Europäischen Union besagt, dass Tiere als „fit für den Transport“ (Art.3b) deklariert werden müssen, um exportiert werden zu können. Dafür muss zunächst der Gesundheitszustand der Tiere durch Veterinärmediziner untersucht werden.

Statt lebende Tiere qualvoll über Wochen hinweg zu transportieren, sollten wir stattdessen Fleisch transportieren. Vor allem aber brauchen wir eine drastische Reduktion der sogenannten „Tierproduktion“ und ein fundamental anderes Verständnis im Umgang mit Tieren. Wir müssen auf eine regionale Schlachtung und eine drastische Erhöhung pflanzenbasierter Lebensmittel setzen. Es darf keine Option sein, den Tieren den Weg in den Tod noch zu erschweren. Fühlende Lebewesen verdienen eine würdevolle Behandlung. Doch davon sind wir noch viele (See-)Meilen entfernt“, sagt Stephany.

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Mag. Elisabeth Penz
Press Office Austria
VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Linke Wienzeile 236, 1150 Wien

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