Grüne: Sielach/Sele ist Beispiel für überfälliges Umdenken in Sachen zweisprachiger Topographie
Wien (OTS) – Den Gemeinderatsbeschluss, wonach in der Südkärntner Ortschaft Sielach/Sele nun doch noch eine zweisprachige Ortsbezeichnungstafel aufgestellt wird, kommentiert Nationalratsabgeordnete und Volksgruppensprecherin der Grünen, Olga Voglauer folgendermaßen: „Es ist dem tatkräftigen und langjährigen Engagement von Einzelpersonen, wie Franc Kukovica, zu verdanken, dass sich folgende Erkenntnis durchgesetzt hat: zweisprachige Ortstafeln beißen nicht. Ganz im Gegenteil: Sie sind Symbol eines friedlichen Miteinander und bringen auch eine Wertschätzung von Zweisprachigkeit zum Ausdruck. Ich bin erfreut, dass sich das Blatt nun endlich gewendet hat.“
Voglauer verweist damit auf das politische Hickhack, das der nunmehr erzielten Lösung vorangegangen war. Noch im Jahr 2017 hatten nämlich 14 Mandatare die Aufstellung einer zweisprachigen Ortsbezeichnung im Heimatort von Florjan Lipuš, dem Träger des Großen Österreichischen Staatspreises für Literatur, abgelehnt. Dies ungeachtet dessen, dass schon 2014 die Mehrheit der Ortsbewohner eine zweisprachige Tafel ausdrücklich befürwortet hatte. Tatsächlich wurde die Ortschaft, obgleich sie Teil der zweisprachigen Gemeinde Sittersdorf/Žitara vas ist, im Zuge der sogenannten „Ortstafellösung“ 2011 nicht berücksichtigt. Am Freitag wurde diese Systemwidrigkeit schließlich beseitigt: Im Gemeinderat Sittersdorf/Žitara vas sprachen sich 15 Gemeinderät*innen – bei vier Gegenstimmen – für das Anbringen einer zweisprachigen Ortsbezeichnungstafel aus.
Mit Verweis auf den kürzlichen Durchbruch im Gemeinderat von St. Jakob im Rosental/Šentjakob v Rožu, wo beschlossen wurde, zweisprachige Tafeln in allen 22 Ortschaften anzubringen, erhofft sich Voglauer, dass nun weitere Gemeinden diesem guten Beispiel folgen werden: „Jede Gemeinde ist gefordert, endlich Schritte zu setzen, um die staatsvertraglichen Bestimmungen Stück für Stück umzusetzen. 100 Jahre nach der Volksabstimmung in Kärnten/Koroška ist das ein Gebot der Stunde. Schließlich geht es darum, ein Zeichen zu setzen, dass in unseren Gemeinden Zweisprachigkeit zur gelebten Selbstverständlichkeit wird.“
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