Schulkostenstudie der AK zeigt erneut, dass Bildung nicht kostenlos ist
Wenn ich als armutsbetroffene Familie fast doppelt so viel meines Haushaltseinkommens für Schulkosten ausgeben muss, wie der Durchschnitt, wird schnell klar, dass Bildungschancen in Österreich nicht gleich verteilt sind.“, kommentiert Ewald Sacher, Präsident der Volkshilfe Österreich, die Zahlen der aktuellen Schulkostenstudie der AK.
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Wien (OTS) – Die Ergebnisse der heute von der Arbeiterkammer präsentierten Schulkostenstudie zeigen das Problem der hohen Schulkosten sehr deutlich auf. Die Volkshilfe unterstützt die Forderungen der Arbeiterkammer, die Lösung liegt in einem integrativen Bildungssystem, das Kinder aus ärmeren Haushalten nicht aussortiert. Denn Bildung ist wichtig, um aus dem Armutskreislauf auszusteigen.
Volkshilfe unterstützt armutsbetroffene Schüler*innen finanziell
Die Volkshilfe ist für jene da, die es im jetzigen System schwer haben, die Kosten für Schulbildung zu finanzieren. Der neue Bildungsfonds der Volkshilfe „Lernen.Möglich.Machen“ unterstützt armutsbetroffene Kinder besonders jetzt vor Schulstart finanziell. Die durchschnittlichen Kosten, die Eltern pro Kind und Schuljahr aufbringen müssen, liegen aktuell bei 1.468 Euro. Vor 5 Jahren lagen sie noch bei 855 Euro. „Wenn ich als armutsbetroffene Familie fast doppelt so viel meines Haushaltseinkommens für Schulkosten ausgeben muss, wie der Durchschnitt, wird schnell klar, dass Bildungschancen in Österreich nicht gleich verteilt sind.“, kommentiert Ewald Sacher, Präsident der Volkshilfe Österreich, die Zahlen der aktuellen Schulkostenstudie der AK.
Hoher Bedarf bei Digitalisierung und kostenfreier Ganztagsbetreuung
Den größten Anteil an laufenden Kosten machen laut Schulkostenstudie Computer, Tablets und EDV aus. „Das deckt sich auch mit den Anträgen an unseren Bildungsfonds“, so Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich. „60 Prozent aller Ansuchen haben sich seit dem Start unseres Förderfonds im April dieses Jahres auf die Anschaffung von digitalen Lerngeräten bezogen. Der Bedarf ist durch das Home Schooling hier enorm gestiegen und konnte durch das Bildungsministerium bis heute nicht gedeckt werden. Daneben sehen wir einen Mehrbedarf an kostenfreier Ganztagesbetreuung, wenn wir die Anträge der armutsbetroffenen Familien analysieren. Auch da gibt es eine Parallele zur aktuellen Studie, die zeigt, dass 26% der befragten Eltern im Schnitt fast 1.000 Euro im Jahr für die Nachmittagsbetreuung pro Schulkind ausgeben müssen. Schule ist in Österreich nach wie vor alles andere als gratis.“
„Besonders teuer sind die Kosten für ein Kind in der AHS- oder BHS-Oberstufe. Hier liegt eine der Ursachen für die hartnäckige Vererbung von Bildung in Österreich, wenn Kinder aus finanziellen Gründen nicht die gewünschte schulische Ausbildung ergreifen können. Die Volkshilfe fordert daher die Einführung einer Gesamtschule für alle 6 bis 14jährigen, um die strukturelle Diskriminierung von armutsbetroffenen Kindern zu verringern. Langfristig geht es um die soziale Absicherung der Kinder über die Einführung einer Kindergrundsicherung.“, so Fenninger abschließend.
Alle Informationen zum Bildungsfonds: www.kinderarmut-abschaffen.at
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Ruth Schink
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