VSV/Kolba: Anschlag auf Brandschutz bei Schienenfahrzeugen geplant

Am 11.11.2019 jährt sich die Tunnelbrand-Katastrophe von Kaprun zum 19. Mal.

Vorschriftswidrig genehmigen die zuständigen Aufsichtsbehörden mit geschlossenen Augen und Ohren weiterhin brennbare Gummiteile in den Drehgestellen von Schienenfahrzeugen, wie wenn das Unglück von Kaprun nie passiert wäre

Peter Kolba

Die prEN 45545-2 führt … zu einer erheblichen Verschlechterung der bisherigen Brandschutzanforderungen, nicht selten sogar bis auf null und entspricht nicht dem Stand der Technik der verfügbaren Werkstoffe. Das Sicherheitsniveau würde … empfindlich reduziert werden.

Gutachten der Montanuniversität Leoben

Wir rufen alle Verantwortlichen – von den Verkehrsministern in Österreich und Deutschland über die Arbeitsinspektoren bis hin zu den Herstellern der Fahrzeuge – auf, an das Unglück von Kaprun zu denken und mit einer höchstmöglichen Sicherheit der Schienenfahrzeuge dafür zu sorgen, dass sich so eine Katastrophe nicht wiederholt

Peter Kolba

Wien (OTS) Am 11.11.2000 brannte die Gletscherbahn Kaprun im Tunnel und 155 Menschen starben, insbesondere an Rauchgasvergiftungen. Das ist besonders bei einem Brand in einem Tunnel die größte Gefahr.

19 Jahre danach tobt ein Streit über den Brandschutz bei Schienenfahrzeugen, weil die großen Fahrzeughersteller und Eisenbahnbehörden die Brandschutzvorschriften nachhaltig ignorieren. Ein Klein- und Mittelbetrieb aus Wien (Firma Bategu) kämpft dabei seit Jahren gegen ein offensichtliches Kartell der Schienenfahrzeughersteller und Zulassungsbehörden.

Die Firma Bategu hat schon 2011 eine brandgeschützte Gummimischung zur Schwingungsdämpfung in den Drehgestellen von Eisenbahnen, U-Bahnen oder Straßenbahnen entwickelt. Trotz aller funktionellen Nachweise und dem erfolgreichen Praxiseinsatz von zig-tausend brandgeschützten Bauteilen werden diese Technologie boykottiert, die Vorschriften verletzt und im Ergebnis die Bahnfahrer dem Risiko ausgesetzt, im Fall eines Tunnelbrands wie in Kaprun in den Rauchgasen zu ersticken. Die dafür vorrangig verantwortlichen Eisenbahnunternehmen reden sich auf die von den Behörden erteilten Zulassungen aus und die Beamten der Eisenbahnverwaltung widmen diesem Thema nicht das erforderliche Augenmerk. Dadurch wird auf Leben und Gesundheit von Passagieren und Personal keine Rücksicht genommen.

Bei der EU-Kommission ist dazu ein Kartellverfahren anhängig und gegen die Verkehrsminister in Österreich wurde Strafanzeige erstattet.

Vorschriftswidrig genehmigen die zuständigen Aufsichtsbehörden mit geschlossenen Augen und Ohren weiterhin brennbare Gummiteile in den Drehgestellen von Schienenfahrzeugen, wie wenn das Unglück von Kaprun nie passiert wäre,“ setzt sich Peter Kolba, Obmann des Verbraucherschutzvereines für die Sicherheit von Passagieren und Personal und die Firma Bategu – die wie David gegen Goliath kämpft – ein. „Wir unterstützen auch KMUs gegen Konzerne und treten hier für das Recht von Passagieren und Personal auf den gesetzlich garantierten Brandschutz ein.“

Infolge der Aufarbeitung dieses Problems drohen den Herstellern nun Nachrüstungen. Aber die großen Herstellerkonzerne zum nächsten Schlag ausgeholt: Im Eilverfahren soll die Brandschutznorm für Schienenfahrzeuge soweit nivelliert werden, dass keine Nachrüstung mehr erforderlich ist. Die Montan Uni Leoben warnt nach Überprüfung des Entwurfs der neuen Brandschutznorm:

Die prEN 45545-2 führt … zu einer erheblichen Verschlechterung der bisherigen Brandschutzanforderungen, nicht selten sogar bis auf null und entspricht nicht dem Stand der Technik der verfügbaren Werkstoffe. Das Sicherheitsniveau würde … empfindlich reduziert werden.

Die Firma Bategu hat daher die Normungsinstitutionen CEN, DIN und Austrian Standards beim Handelsgericht Wien auf Unterlassung geklagt und eine einstweilige Verfügung beantragt.

Wir rufen alle Verantwortlichen – von den Verkehrsministern in Österreich und Deutschland über die Arbeitsinspektoren bis hin zu den Herstellern der Fahrzeuge – auf, an das Unglück von Kaprun zu denken und mit einer höchstmöglichen Sicherheit der Schienenfahrzeuge dafür zu sorgen, dass sich so eine Katastrophe nicht wiederholt„, appelliert Peter Kolba.

Rückfragen & Kontakt:

Dr. Peter Kolba, Obmann des VSV, +43 660 2002437

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