WHO-Virusbericht: Greenpeace fordert Verbot von globalem Wildtierhandel

SARS-CoV-2 wahrscheinlich von Tier auf Menschen übergegangen – Zerstörung von Artenvielfalt und Naturräumen führt zu Entstehung neuer Krankheiten

Wien (OTS) Die Umweltschutzorganisation Greenpeace sieht die Ergebnisse des heute veröffentlichten SARS-CoV2 Virusberichts der Weltgesundheitsorganisation als Handlungsauftrag für die Politik, dem globalen Wildtierhandel den Riegel vorzuschieben und strenge, globale Artenschutzziele für die nächsten zehn Jahre zu beschließen. Laut des WHO-Berichts entstand SARS-CoV-2 wahrscheinlich beim Kontakt zwischen einem infizierten Tier und Menschen. Das Risiko für die Entstehung neuer Infektionskrankheiten steigt laut der WHO durch den Verlust der Artenvielfalt und die schrumpfende Pufferzone zwischen Wildtieren und Menschen. Greenpeace fordert, dass die Europäische Kommission bei der 15. Internationalen Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt in China im Oktober ein Verbot des globalen Handels mit Wildtieren einbringt. Ein derartiges Verbot muss Ausnahmeregelungen für indigene und lokale Gemeinschaften beinhalten. Ebenso muss sich die Europäische Kommission für starke Artenschutzziele und ein Regelwerk einsetzen, wie diese Ziele tatsächlich umgesetzt werden können.

„Wir Menschen dringen immer weiter in intakte Lebensräume ein, erschüttern, verändern und zerstören sie. Damit beeinträchtigen wir die Artenvielfalt und verringern den notwendigen Barriereraum zwischen Mensch und Tier. Die Zerstörung unserer natürlichen Ökosysteme frisst den Puffer zwischen Wildtieren und Menschen weg und öffnet so den Raum dafür, dass Viren sich immer schneller verbreiten. Globale Gesundheitskrisen wie die COVID-19-Pandemie werden häufiger auftreten, wenn wir es nicht schaffen, die natürlichen Ökosysteme und weltweite Artenvielfalt zu schützen. Die Europäische Kommission muss sich bei der Internationalen Artenschutzkonferenz in China im Oktober daher für starke Artenschutzziele und ein Verbot des globalen Wildtierhandels einsetzen“, sagt Lukas Meus, Biodiversitätsexperte von Greenpeace in Österreich.

Auch die österreichische Bundesregierung müsse sich unter der Federführung von Umweltministerin Leonore Gewessler für den Erhalt der Artenvielfalt einsetzen, so Greenpeace. Österreich ist Mitglied des Planungskommittees der kommenden 15. Internationalen Artenschutzkonferenz (Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt bzw. Convention on Biological Diversity) und somit maßgeblich daran beteiligt, die Konferenz vorzubereiten und das zuständige Sekretariat zu unterstützen.

Seit Jahrzehnten dringt der Mensch immer weiter in Lebensräume von Wildtieren ein, und zerstört, dezimiert und verändert sie. Diese Eingriffe in die Natur führen zu einem alarmierenden Verlust von Lebensräumen und Arten. Eine Million Tier- und Pflanzenarten sind weltweit vom Aussterben bedroht. Abholzungen und Landnutzungsänderungen stören das ökologische Gleichgewicht und erleichtern die Verbreitung von Krankheitserregern. Denn durch den engeren Kontakt zwischen Wildtieren und Menschen können Viren leichter von Tieren auf den Menschen übertragen werden. Der globale Wildtierhandel verschärft diese Situation und trägt zum weltweiten Artenverlust bei.

Weiterführende Informationen:

Greenpeace-Petition gegen internationalen Wildtierhandel:
https://artenvielfalt.greenpeace.at/wildtierhandel

Rückfragen & Kontakt:

Lukas Meus
Biodiversitätsexperte
Greenpeace CEE in Österreich
Tel.: +43 (0)664 8169713
E-Mail: lukas.meus@greenpeace.org

Marianne Fobel
Pressesprecherin
Greenpeace CEE in Österreich
Tel.: +43 (0)664 816 9716
E-Mail: marianne.fobel@greenpeace.org

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