Wiener Sozialdemokratie feierte 150 Jahre ArbeiterInnenbildung

Wiener Bildungsakademie lud zur Matinee mit Kern, Häupl und Bundespräsident a.D. Heinz Fischer

Wien (OTS/SPW) - Freitagvormittag fand im Stadtsaal in Mariahilf die Matinee „150 Jahre Arbeiterbildungsbewegung“ der Wiener Bildungsakademie in Kooperation mit dem Dr.-Karl-Renner-Institut, der SPÖ Bildung, der SPÖ Wiener Bildung und dem VÖGB statt. Rund 500 Gäste feierten die Gründung des ersten Arbeiterbildungsvereins in Gumpendorf am 8. Dezember 1867. Dass Bildung gerade unter einer rechts-konservativen Regierung besonders wichtig sei, liege auf der Hand. SPÖ-Bundesparteivorsitzender Bundeskanzler Christian Kern fand entschiedene Worte gegen die Pläne von ÖVP und FPÖ: „Schwarz-Blau will die Bildung nur den Kindern der Elite ermöglichen, während wir die Bildung allen ermöglichen wollen. Wir sind die Antithese zu Schwarz-Blau.“ **** 

Der Gastgeber der Matinee, Wiener SPÖ-Bildungsvorsitzender Gemeinderat Ernst Woller eröffnete die Veranstaltung: „Vor 150 Jahren war die Geburtsstunde der Arbeiterbildungsbewegung und somit die Geburtsstunde der Sozialdemokratie.“ Alles, was in der Sozialdemokratie Rang und Namen hat, war Wollers Einladung gefolgt. Mit ihm feierten neben den RednerInnen auf der Bühne: Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner, Landtagspräsident Harry Kopietz, Klubobmann im Nationalrat Andreas Schieder, Bezirksvorsteher im Gastgeberbezirk Mariahilf, Markus Rumelhart, SPÖ-Wien-Landesparteisekretärin Gemeinderätin Sybille Straubinger, Bundesgeschäftsführer der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen Willi Mernyi, Geschäftsführerin des VÖGB Sabine Letz, die ehemaligen MinisterInnen Hilde Havlicek, Lore Hostasch und Erwin Lanc, der frühere Finanzstadtrat Sepp Rieder, Holocaust-Überlebender Rudi Gelbard sowie zahlreiche Abgeordnete zum Nationalrat und Landtag. 

„Die Uhren werden auf vor 1968 vorgedreht. Das Gesellschaftsbild, das von Schwarz-Blau gezeichnet wird, ist eines der Vergangenheit“, stellte Kern fest. „Einige wenige werden unglaubliches Vermögen schöpfen, während die anderen die Rechnung dafür bezahlen werden. Genau das gilt es zu verhindern, das ist die sozialdemokratische Grundidee“, so Kern. Er kritisierte die Pläne von Schwarz-Blau für den 12-Stunden-Tag, denn dies sei eine enorme Verschlechterung für die ArbeitnehmerInnen und ArbeiterInnen. „Ich sehe uns nicht als Partei für eine bestimmte Gruppe von Menschen, sondern als Partei für jene, die unsere Unterstützung brauchen“, betonte der Bundeskanzler.

Bürgermeister Michael Häupl hielt in seinem Plädoyer fest: „Die schwarz-blaue Regierung nutzt die Macht, um in die Sphären zurückzukehren, in denen sie sich wohl fühlt, nämlich vor das Jahr 1968. Ich erwarte mit der kommenden Regierung eine ‚Trumpisierung’.“ Häupl beanstandete die exklusive Bildungspolitik der Konservativen. Diese wüssten zwar von der Sozialdemokratie, wie fortschrittliche Bildungskonzepte aussähen, würden diese aber nur den katholischen Bildungseinrichtungen vorbehalten. „Für Schwarz-Blau geht es um Eines: Wie halte ich Proletenkinder von Bildung fern?“, kritisierte Wiens Bürgermeister die Pläne unter ÖVP-Chef Kurz und FPÖ-Chef Strache. „Wir sind ein roter Phönix. Daran müssen wir auch in dunklen Stunden wie unter einer schwarz-blauen Regierung denken. Wir kommen wieder“, so Häupl in seinem Abschlussplädoyer.

Am Podium diskutierten Bundesrätin Renate Anderl, Vizepräsidentin des ÖGB, Nationalratsabgeordnete Gabriele Heinisch-Hosek, Bundesfrauenvorsitzende der SPÖ, Stadtrat Michael Ludwig, Bundesbildungsvorsitzender der SPÖ und Gemeinderat Marcus Schober, Direktor der Wiener Bildungsakademie, zum Thema „Arbeiterbildungsbewegung – Wurzeln und Zukunft“.

„Durch bessere Allgemeinbildung, sollten Frauen damals lernen, ihre Probleme und Bedürfnisse zu artikulieren“, betonte Heinisch-Hosek. Die Aktivitäten der sozialdemokratischen Frauen bedurften einigen Mutes, da damals das Vereinsgesetz besagte, dass Ausländer, Frauen und Minderjährige nicht als Mitglieder politischer Vereine geführt werden durften. „Die ArbeiterInnenbildungsvereine leisteten einen erheblichen Beitrag für eine gerechtere Gesellschaft – und dieses Ziel ist immer noch aktuell“, so die SPÖ-Frauenvorsitzende.

„Unser Einsatz gilt einem Bildungssystem, in dem alle Kinder gleiche Chancen vorfinden – völlig unabhängig vom Geldbörsel der Eltern“, erklärt Ludwig. „Kämpfen wir gemeinsam für Chancengerechtigkeit! Das ist die große Stärke der Sozialdemokratie“, betonte er.

Die Bildungsvereine waren laut Anderl die „Keimzelle der Gewerkschaftsbewegung. Der emanzipatorische Bildungsansatz lebt bis heute in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit fort“. In Bezug auf den geplanten freiwilligen 12-Stunden-Arbeitstag wies Anderl auch darauf hin, dass der 8. Dezember als freiwilliger Arbeitstag begonnen hatte und dass es nicht bei Freiwilligkeit geblieben sei

„Für 150 Jahre sehen wir alles andere als alt aus. Unser vielfältiges Bildungsprogramm mit über 50 Einzelseminaren und 23 Lehrgängen vermittelt die wichtigsten politischen Themenfelder und praktisches Know-how für politisches Engagement in unserer Stadt“, so Schober. „Wir wollen jene Menschen zusammenführen und unterstützen, die unser Wien, unser Land und unser politisches System fördern, stärken und weiterentwickeln wollen“, betonte Schober in seinem Abschlussplädoyer.

Abschließend sang der Projektchor der Wiener ArbeitersängerInnen unter der Leitung von Martina Redl ArbeiterInnenlieder.

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