„Wir, Geiseln der SS“: „Universum History“-Doku über eine kaum bekannte Odyssee zwischen Leben und Tod

Am 2. Februar um 22.45 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) - April, 1945: Wenige Tage vor Kriegsende bringt die SS ihre prominentesten KZ-Häftlinge in die „Alpenfestung“. SS-Chef Heinrich Himmler will diese Geiseln – Staatsmänner, Angehörige des Widerstands, englische Offiziere – als Faustpfand für Verhandlungen mit den Alliierten einsetzen. Unter den Geiseln ist Kurt Schuschnigg, Österreichs Bundeskanzler vor dem „Anschluss“. Mit rund 130 Menschen aus 17 Nationen wird er von der SS quer durch die Alpen transportiert – Ziel: Südtirol. Diese kaum bekannte Odyssee zwischen Leben und Tod erzählt das 90-minütige Doku-Drama „Wir, Geiseln der SS“ von Christian Frey (szenische Regie: Carsten Gutschmidt), das ORF 2 am Freitag, dem 2. Februar 2018, um 22.45 Uhr in „Universum History“ zeigt.

Staatsmänner Europas, die Familien des Attentäterkreises um Graf Stauffenberg, englische Kriegsgefangene und sogar ein Generalstabsoffizier der Wehrmacht – die KZ-Häftlinge, die in den letzten Kriegstagen von der SS als Geiseln in die „Alpenfestung“ gebracht werden, hätten kaum prominenter sein können. Kurt Schuschnigg, der letzte Bundeskanzler, ist der bekannteste Österreicher darunter. Kurz nach dem „Anschluss“ 1938 von den Nazis verhaftet, verbringt er die Kriegsjahre im KZ, seine Tochter Sissy kommt dort sogar auf die Welt. Auch der französische Ministerpräsident Léon Blum ist ein Sonderhäftling Heinrich Himmlers.

Besonders dramatisch ist bei dieser Odyssee die Lage der sogenannten Sippenhäftlinge – Frauen und Kinder: Sie sind in der Gewalt der Nazis, weil Familienmitglieder in das Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juni 1944 involviert waren. Darunter ist auch die 27-jährige Fey von Hassell-Pirzio-Biroli, die Mutter des langjährigen EU-Botschafters in Österreich, Corrado Pirzio-Biroli. Sie wird 1944 in Innsbruck verhaftet – als Tochter des Widerständlers Ulrich von Hassell. Mit ihr sind u. a. auch die Töchter von Carl Goerdeler in Haft. Zu der Gruppe der für die SS besonders wertvollen Gefangenen gehören auch englische Kriegsgefangene, die durch ihre spektakulären Ausbruchsversuche in ganz Europa bekannt sind, wie Lieutenant Bertram „Jimmy“ James, der einen minutiösen Bericht dieser Odyssee hinterlassen hat. Auf zahlreichen persönlichen Quellen wie diesen beruht das aufwendig rekonstruierte Dokudrama.

Ende April 1945, während im befreiten Wien von Karl Renner bereits die Zweite Republik ausgerufen wird, spitzt sich die Lage der Geiseln, die im KZ Dachau bei München gefangen gehalten werden, zu:
Von den Alliierten in die Enge getrieben, bringt die SS ihre prominenten Häftlinge in Richtung Süden in die sogenannte „Alpenfestung“. Unter der Führung von SS-Obersturmführer Edgar Stiller und mit eilig requirierten Bussen werden die Gefangenen am 26. April 1945 ins Lager Reichenau bei Innsbruck verfrachtet.

Der Plan der SS ist skrupellos: Die Freilassung der Geiseln soll es den SS-Massenmördern Himmler und Kaltenbrunner ermöglichen, der alliierten Strafverfolgung zu entkommen. Falls die Alliierten diesem Deal nicht zustimmen, ist deren Liquidierung geplant. So wird der Transport vom KZ Dachau über Innsbruck ins Südtiroler Pustertal zu einer Fahrt zwischen Tod und Freiheit.

„Wir, Geiseln der SS“, eine Koproduktion von ZDF, ARTE, ORF, RAI und Gebrüder Beetz Film, rekonstruiert anhand von hochwertig inszenierten Spielszenen, profunden Experteninterviews und ausgewähltem Archivmaterial – u. a. aus dem historischen Archiv des ORF – die dramatische Geschichte von KZ-Häftlingen, die während der letzten Kriegstage auf einer Odyssee in den Tiroler Bergen um ihr Leben fürchten müssen.

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