„Wofür es sich zu leben lohnt – Viktor Frankl und die Suche nach dem Sinn“ und „Herr Schuh und die Hoffnung“ in „kreuz und quer“

Am 5. September um 22.35 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) - Kann Viktor Frankls Lehre Antworten auf die drängendsten Fragen unserer Zeit geben? Am 2. September 2017 jährt sich der Todestag des Wiener Neurologen zum 20. Mal. Anlass für „kreuz und quer“ – präsentiert von Doris Appel –, sich am Dienstag, dem 5. September 2017, um 22.35 Uhr in ORF 2 auf eine Spurensuche zu begeben. Birgit Mosser-Schuöckers Dokumentation „Wofür es sich zu leben lohnt – Viktor Frankl und die Suche nach dem Sinn“ ist eine Reise in die Welt der Psychologie, die das Gestern und Heute auf spannende und einfühlsame Weise verbindet.

„Seit jeher hat die Hoffnung Menschen bewegt, es mit Schwierigkeiten aufzunehmen, erschienen sie auch noch so unüberwindlich.“ Essayist Franz Schuh und Filmemacher Florian Gebauer machen sich um 23.25 Uhr im vierten Teil der Reihe „Herr Schuh und …“ auf die Suche nach Hoffnung.

„Wofür es sich zu leben lohnt – Viktor Frankl und die Suche nach dem Sinn“ – Ein Film von Birgit Mosser-Schuöcker.

Arzt, Psychiater, KZ-Häftling, Bestsellerautor, Universitätsprofessor, liebevoller Sohn, Ehemann und Vater – all das war Viktor Frankl. 1905 in eine jüdische Beamtenfamilie geboren, stellt er schon früh Sinnfragen. In einem ORF-Interview berichtet er nicht ohne Stolz, die Mama bereits im zarten Alter von vier Jahren nach dem Sinn des Bauchnabels gefragt zu haben. Rund 25 Jahre später entwickelt der Wiener Neurologe die Logotherapie, die dritte Wiener Schule der Psychotherapie. Das Streben nach Sinn sei das primäre Motiv des Menschen. Sein Fehlen könne psychische Krankheiten auslösen, umgekehrt lasse das Wissen um den Sinn den Menschen auch schwere Situationen, wie unheilbare Krankheiten, in Würde ertragen. Ausgehend vom Wien der frühen 1930er Jahre hat sich die Logotherapie in der ganzen Welt verbreitet, begeisterte Schüler gefunden und hilft bis heute Menschen, schwere Krisen zu meistern und psychische Krankheiten zu überwinden.

Viktor Frankl ist gezwungen, seine eigene Lehre im Konzentrationslager zu validieren: 1942 lässt er ein US-Visum verfallen, um seine alten Eltern nicht alleine in Wien zurücklassen zu müssen. Damit ist sein Schicksal besiegelt: Bis zu seiner Befreiung durchleidet er vier Konzentrationslager. Ein ehemaliger Kamerad, Ernest Seinfeld, lebt heute in der Nähe von New York und erinnert sich an ein unvergessliches Gespräch mit dem Arzt.

Viktor Frankl kehrt in seine Heimatstadt Wien zurück und erfährt, dass alle Menschen, die er je geliebt hat, tot sind. In dieser Phase der Verzweiflung lernt er seine spätere Frau kennen. Elly Frankl lebt seit mehr als 70 Jahren in der ehelichen Wohnung in der Mariannengasse. „Es war eine große Liebe. Unverdient. Oft hab’ ich mich gefragt, lieber Gott, womit hab’ ich das verdient?“ Die alte Dame zeichnet ein sehr persönliches Bild Frankls. Eine ehemalige Schülerin, Elisabeth Lukas, und ein langjähriger Mitarbeiter, Alfried Längle, erinnern sich an einen hochintelligenten, eloquenten und witzigen Universitätslehrer. Experten wie die Logotherapeuten Uwe Böschemeyer und Alexander Batthyány sowie der Historiker Hannes Leidinger sprechen über die Bedeutung der Logotherapie in der heutigen Gesellschaft. Der Soziologe Heinz Bude weiß, welche Ängste unsere Gesellschaft bedrohen und dass sie nicht ignoriert werden dürfen.

„Herr Schuh und die Hoffnung“ – Ein Film von Florian Gebauer, erzählt von Franz Schuh

Hoffnung ist etwas zutiefst Menschliches. Die syrische Flüchtlingsfamilie Rahmooni hofft auf ein Leben in Frieden in Österreich. Die Anthropologin Traude Pillai-Vetschera ist nach einem Unfall querschnittgelähmt. Aber sie schöpfte Hoffnung und bereiste über viele Jahre Indien. „Die Hoffnung macht uns unter Umständen zu Helden: Aus lauter Hoffnung ertragen wir die größten Leiden oder Schmerzen, in der Hoffnung, sie würden einmal noch vergehen“, sinniert Franz Schuh. „Die Hoffnung ist das größte Übel, sogar das allergrößte Übel, weil die Hoffnung einen leiden lässt, viel länger leiden lässt, als wenn sie nicht da wäre,“ entgegnet der Philosoph Ernst Bloch. Gibt es einen biologischen Ort, an dem die Hoffnung entsteht? „Im Stirnhirn“, erklärt Neurobiologe Joachim Bauer. „Das ist der Ort der Hoffnung. Wenn im präfrontalen Kortex Zuversicht entsteht, haben selbst Schwerkranke eine bessere Aussicht auf Genesung.“

Aber die Hoffnung hat auch mächtige Gegenkräfte: die Verzweiflung und die Enttäuschung. Sofern Rationalität menschenmöglich ist, ist der Zweifel etwas Vernünftiges. Der Himmel, so Immanuel Kant, hat den Menschen als Gegengewicht zu den vielen Mühseligkeiten des Lebens dreierlei gegeben: Den Schlaf, das Lachen und die Hoffnung.

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