Zum 500. Todestag von Leonardo da Vinci: „Leonardo da Vinci: Das geheimnisvolle Porträt“ in „Universum History“

Am 26. April um 22.35 Uhr in ORF 2, außerdem: „kulturMontag“, Doku „Die großen Künstlerduelle: Michelangelo versus Leonardo“ und Ö1-Schwerpunkt

Wien (OTS) - Er war Maler, Bildhauer, Architekt und Naturwissenschafter: Leonardo da Vinci, geboren 1452, gestorben am 2. Mai 1519. Zum 500. Todestag des genialen Künstlers zeigt „Universum History“ am Freitag, dem 26. April 2019, um 22.35 Uhr in ORF 2 die Dokumentation „Leonardo da Vinci: Das geheimnisvolle Porträt“ von Luca Trovellesi Cesana und Flore Kosinetz (ORF-Bearbeitung: Rosemarie Trautner-Pagani).

Auch der „kulturMontag“ befasst sich am 29. April um 22.30 Uhr in ORF 2 mit dem bereits zu Lebzeiten gefeierten Universalgenie Leonardo da Vinci, der auch ein halbes Jahrtausend nach seinem Tod u. a. mit zahllosen Sonderschauen und Neuerscheinungen bejubelt wird wie ein Rockstar. Anschließend an das Magazin ist die Dokumentation „Die großen Künstlerduelle: Michelangelo versus Leonardo“ (23.15 Uhr) zu sehen. Der Film von Sylvie Kürsten stellt die beiden einstigen Kontrahenten gegenüber und eröffnet so neue Perspektiven auf deren Persönlichkeit und Arbeit.

In Ö1 ist „Das Jahrtausendgenie und seine Philosophie“ Thema von „Lebenskunst – Begegnungen am Sonntagmorgen“ (7.05 Uhr) am 28. April. In den „Gedanken für den Tag“ versucht Johanna Schwanberg, Kunstwissenschafterin und Direktorin des Dom Museums Wien, in subjektiven Kunstbetrachtungen das innovative Schaffen des Renaissancekünstlers als „Sensibler Grenzüberschreiter“ greifbar zu machen – vom 29. April bis 4. Mai jeweils um 6.56 Uhr in Ö1. Über „Die Renaissance“ als Zeit voller Widersprüche – auf der einen Seite Aberglaube und Hexenverfolgungen, auf der anderen Seite die neu aufkommenden Naturwissenschaften und der Typ des Universalgelehrten, von denen Leonardo da Vinci wohl der Prominenteste ist – spricht Historikerin Marianne Klemun vom Institut für Geschichte an der Universität Wien in „Betrifft: Geschichte“ vom 29. April bis 3. Mai jeweils um 17.55 Uhr in Ö1. Unter dem Titel „Leonardo da Vinci und die Technik“ begeben sich die „Dimensionen“ am 2. Mai ab 19.05 Uhr in Ö1 auf die Spuren des Naturwissenschafters und Ingenieurs Leonardo da Vinci.

„Universum History: Leonardo da Vinci: Das geheimnisvolle Porträt“

Im Jahr 2008 entdeckte der Kunsthistoriker Nicola Barbatelli in einer süditalienischen Kleinstadt durch Zufall ein Gemälde im Stil der Renaissance, das einen etwa 50-jährigen Mann mit wallendem Haar und gelocktem Bart zeigt. Auf dem Kopf trug er einen Hut, wie ihn auch Leonardo da Vinci getragen haben soll. Nicola Barbatelli vermutete sofort, es könne sich dabei um ein Werk Leonardos handeln, vielleicht sogar um ein Selbstporträt des großen Künstlers.

Barbatellis These stieß ferner auf großes Interesse unter Kunsthistorikerinnen und Kunsthistorikern. Denn es gibt nur wenige Darstellungen von Leonardo da Vinci. Die bekannte Rötelzeichnung von einem alten Mann wurde lange Zeit für ein authentisches Selbstporträt Leonardos gehalten. Jüngere Untersuchungen ergaben jedoch, dass die Skizze bereits um das Jahr 1480 angefertigt worden ist, in einer Zeit, in der Leonardo noch nicht einmal 30 Jahre alt war.

Stammt das in Süditalien gefundene Bildnis nun aber tatsächlich aus der Renaissance oder ist es wesentlich später gemalt worden? Täuscht es vielleicht nur vor, an der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert entstanden zu sein? Um das herauszufinden, holte Nicola Barbatelli den Rat international anerkannten Expertinnen und Experten ein, die mit Hilfe modernster Methoden das Gemälde nach allen Regeln der Kunst untersuchten.

Der Physiker Giovanni Paternoster aus Neapel konnte schließlich mittels Röntgenanalyse beweisen, dass die verwendeten Farbpigmente tatsächlich bis zu Beginn des 16. Jahrhunderts in Verwendung waren, bis sie schließlich von Ölfarben abgelöst wurden. Ein einziges Detail des Gemäldes ist allerdings jüngeren Datums: Die Feder, die den Hut schmückt, wurde mit Titandioxid gemalt, einem Farbpigment, das erst im 20. Jahrhundert entwickelt wurde.

Auch das Alter der Holztafel, auf der das Gemälde aufgetragen ist, wurde mit Hilfe der C-14-Methode, der Radiokarbon-Methode, bestimmt. Und tatsächlich stammt das Holz aus der Zeit der Renaissance. Bei weiteren Untersuchungen fand man auch eine Inschrift auf der Rückseite der hölzernen Tafel – in nicht ganz korrektem Latein:
„PINXIT MEA“, in Spiegelschrift geschrieben, die auch der Linkshänder Leonardo da Vinci in seinen Aufzeichnungen verwendete. Beim Vergleich mit Originalhandschriften gelangt die italienische Handschriftenexpertin Silvana Iuliano zur Überzeugung, dass diese beiden Worte tatsächlich von Leonardo geschrieben wurden. Und noch ein Detail des „Lukanischen Porträts“, wie der Zufallsfund bald genannt wurde, weist auf Leonardo da Vinci hin. Sehr charakteristisch an allen von ihm gemalten Porträts ist die leicht divergierende Stellung der Augen, als ob ein Auge in eine andere Richtung als das zweite blicken würde. Der deutsche Leonardo-da-Vinci-Experte Peter Hohenstatt erklärt das mit Leonardos Erkenntnis, dass erst durch das binokulare – also beidäugige – Sehen eine dreidimensionale Wahrnehmung der Realität möglich ist.

„Universum History“ beleuchtet gleich mehrere wissenschaftliche Untersuchungen sowie im Zusammenhang damit stehende Erkenntnisse, die für eine Echtheit des Porträts sprechen könnten – auch wenn es eine letzte Gewissheit bis heute nicht geben kann.

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