Zum R20 Austrian World Summit: „Universum“ über das Ökosystem Bach

„Der Bach – Naturjuwel vor der Haustür“ am 28. Mai um 20.15 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) - Das Plätschern eines Baches ist für viele Menschen Inbegriff für Idylle und Entspannung. So unscheinbar die kleinen Gewässer auch erscheinen mögen, sind sie ein Naturjuwel für unzählige Tierarten und Organismen. Mittlerweile setzen den kleinen Wasserläufen aber Landwirtschaft oder dichte Besiedelung erheblich zu. Jan Hafts „Universum“-Dokumentation „Der Bach – Naturjuwel vor der Haustür“ zeigt am Dienstag, dem 28. Mai 2019, um 20.15 Uhr in ORF 2, dass sich überall dort, wo Bäche noch ursprünglich geblieben sind, Raritäten wie etwa Quellschnecke, Groppe oder Steinkrebs tummeln.

Von der Quelle bis zur Mündung, durch Wiesen und Wälder, Schluchten und Ebenen, bietet der Bach über und unter Wasser eine enorme Menge an Lebensräumen für Tiere und Pflanzen. Die Artenvielfalt entlang der kleinen Gewässer erschließt sich jedoch oft erst auf den zweiten Blick. Wo sauberes Wasser aus dem Boden quillt, wird gearbeitet. Zum Heer der Laubzerkleinerer und Algenvertilger zählen etwa Bachflohkrebse, gut 100 verschiedene Fliegenlarven oder die seltene Quellschnecke. Sie ist nur drei Millimeter groß und säubert die Quelle von Algen und Bakterien. Auch Feuersalamander bevorzugen ein Leben in der Nähe des Bachursprungs. Am Ende des Winters tauchen die Weibchen ins kalte Wasser, um ihre Jungen zur Welt zu bringen. Die auffällig gefärbten Tiere geben keinen Laich ab wie andere Amphibien. Die Larven entwickeln sich in ihren Eiern bereits im Körper der Mutter und werden lebend geboren. An der Quelle haben die Minisalamander die besten Überlebenschancen, denn hier leben nur wenige Fressfeinde. In den kalten Bachabschnitten am Oberlauf leben Steinkrebse. Die fingerlangen Krustentiere ruhen bis zur Dämmerung gut versteckt in ihren Höhlen. Im Spätherbst sind die nächtlichen Jäger mit etwas Glück auch bei Tage zu beobachten. Da bricht die Paarungszeit an. Der Steinkrebs ist Rekordhalter bei der Brutpflege. Ein halbes Jahr lang tragen die Weibchen die befruchteten Eier an der Unterseite ihres Hinterleibes mit sich, bis die Minikrebse im Frühsommer schlüpfen. Zu dieser Zeit sind auch die Groppen im Ausnahmezustand. Bei dieser kleinen Fischart sind die Männchen für den Nachwuchs zuständig. Einen Monat lang bewachen sie rund um die Uhr Hunderte Fischeier in ihren Höhlen. Beim Fressen sind Groppen nicht wählerisch, doch pünktlich zur Laichzeit verlieren die Männchen, durch ein Hormon gesteuert, ihren Appetit, weil sie ihre eigene Brut zu bewachen haben und nicht auffressen sollen.

Im späten Frühling ist an einigen Bächen noch ein ganz besonderes Wasserfontänen-Ballett zu beobachten. Die Bachmuschel-Weibchen sind an die Ufer gewandert. In einem weiten Strahl katapultiert jede Muschel Hunderte Muschellarven in die Bachmitte. Dort klammern sich die Larven an den Kiemen wandernder Fischarten fest und reisen mit ihren neuen Wirten in andere Gewässerabschnitte. Der Bach hat viele Raritäten zu bieten, die schwer zu entdecken sind. Manche Schätze bleiben immer im Verborgenen. Wie etwa das bunte Treiben im nächtlichen Bach. Steinkrebse, Insektenlarven oder kleine Fische fluoreszieren in allen Farbtönen, wenn blaues Licht einfällt – eine unbekannte, bunte Welt eröffnet sich.

Das Ökosystem Bach ist vielfältig, ausgeklügelt und hochsensibel. Das zeigt sich in dramatischer Weise, wenn zum Beispiel durch Hochwasser große Mengen an Gülle eingetragen werden. Innerhalb weniger Stunden kann alles Leben in kilometerlangen Bachabschnitten vernichtet sein. Doch überraschend schnell ist ein entstandener Schaden allein durch die Kraft der Natur wieder repariert – wenn dem Bach die Chance gegeben wird, in Ruhe fließen zu können. Doch dichte Bebauung, Gewässerregulierungen und Felderwirtschaft bis an ihre Ufer haben den Bächen in den vergangenen Jahrzehnten stark zugesetzt. Die Artenvielfalt entlang der kleinen Gewässer geht ständig zurück. Viele Bäche geraten mehr und mehr zur leblosen Idylle. Nicht weniger als 60 Prozent aller heimischen Fließgewässer sind – laut einer Studie des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus – sanierungsbedürftig.

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