„kulturMontag“: Rücktritt Zierhofer-Kins, Lynch-Biografie, Palermo-Manifesta, Doppelleben im mumok

Außerdem: Neue Kulturdokumentation „Frauenbilder – Gegenbilder: Die Künstlerinnen der Wiener Moderne

Wien (OTS) - Der von Martin Traxl moderierte „kulturMontag“ am 25. Juni 2018, um 22.30 Uhr in ORF 2 befasst sich u. a mit dem Rücktritt von Tomas Zierhofer-Kin als Intendant der Wiener Festwochen. Weiters beleuchtet die Sendung anlässlich einer neuen Autobiografie von David Lynch das Leben und Werk des Filmemachers, der seine Karriere als Maler begann; blickt auf die Biennale „Manifesta 12“ in Palermo sowie auf eine neue Ausstellung im mumok über das „Doppelleben“ von bildenden Künstlerinnen und Künstlern, die in das Genre Musik eintauchen. Anschließend an das Magazin steht die neue ORF-Dokumentation „Frauenbilder – Gegenbilder: Die Künstlerinnen der Wiener Moderne“ (23.15 Uhr) von Barbara Weissenbeck auf dem Programm, die zum Themenjahr der österreichischen Kunstepoche anlässlich der 100. Todestage ihrer bedeutenden Repräsentanten Klimt, Schiele, Wagner und Moser auch die vergessenen Künstlerinnen der Ära würdigt.

Tomas Zierhofer-Kins Abgang als Festwochen-Intendant

Es war ein Paukenschlag, als die erst vor Kurzem inthronisierte Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler als eine ihrer ersten Amtshandlungen den Rücktritt von Tomas Zierhofer-Kin als Wiener Festwochen-Intendant verkündete. Nach nur zwei Saisonen legt dieser einvernehmlich sein Amt nieder. Der Impresario, der davor mehr als zehn Jahre lang das Donaufestival in Krems erfolgreich geleitet hat und mit dem Experimentieren von neuen Theaterformen internationale Erfolge feierte, scheiterte mit seiner als zu performancelastig, experimentell und diskursorientiert bezeichneten Programmierung der Festwochen am Publikum, der Kritik und schließlich an der Politik. Der „kulturMontag“ bittet die Kulturkritiker/innen Sara Schausberger, Thomas Kramar und Heinz Sichrovsky um eine Analyse und liefert eine Rückschau sowie einen Blick in die Zukunft des Festivals.

Traumwelten – Die Autobiografie des David Lynch

„Traumwelten: Ein Leben“ – unter diesem deutschsprachigen Titel erscheint am 25. Juni eine umfassende Autobiografie von Filmemacher David Lynch. In einer Mischung aus Biografischem und Memoiren gibt das Buch einzigartige Einblicke in das Leben des visionären Künstlers und Machers von rätselhaften Kultwerken wie „Blue Velvet“, „Mulholland Drive“ und „Twin Peaks“, von dem wenige wissen, dass er seine Karriere ursprünglich als Maler begann. Doch ihm wurde mit der Zeit bewusst, dass der Malerei zwei wichtige Elemente fehlten, nach denen er sich insgeheim sehnte: die Bewegung und der Ton. Seine Kunst thematisiert ähnliche Motive wie seine späteren Filme: Bedrohliche Landschaften, unheimliche Figuren, menschengroße Insekten. Lynch ist einer, der sich genau an die Alpträume seiner Kindheit erinnert. Sie prägen nicht nur seine Filmarbeiten, sondern auch seine Gemälde, Skulpturen und Reliefs. Seine Autobiografie gibt Einblick in diese Lynch-typischen Bilderwelten, berichtet erstmals über seine Kämpfe und Niederlagen sowie seine zahlreichen unorthodoxen Projekte. In mehr als 100 Interviews, die seine Koautorin Kristine McKenna aufgezeichnet hat, kommentiert der Künstler ungefiltert und offen sein Leben.

„Manifesta 12“ in Palermo

Palermo, die Hauptstadt Siziliens, ist ein Synonym für Mafia, Korruption und Flüchtlingsströme. Dass in diesem Dschungel dennoch Visionen und Vielfalt stecken, davon kann man sich bei der „Manifesta 12“ überzeugen. Die 12. Ausgabe der Wander-Biennale, die alle zwei Jahre von einer anderen europäischen Stadt ausgetragen wird, ist Kunstgroßereignis und doch keine Leistungsschau der Künste: Es geht nicht um die Potenzierung des Warenwerts der Werke, sondern um das kreative Suchen nach Alternativen für die großen Herausforderungen dieser Zeit, wie es zum Beispiel die Migration ist, von der Sizilien stark betroffen ist. Der „kulturMontag“ wirft einen Blick auf das Programm der Manifesta und die (kultur-)politische Situation der Stadt.

Wenn Künstler Musik machen – Ausstellung „Doppelleben“ im mumok

Ob Pop-Artist Andy Warhol, Fluxuskünstler Nam June Paik, Aktionist Hermann Nitsch oder der „Wilde“ Herbert Brandl – so unterschiedlich ihre Kunstwerke auch sind – sie alle eint ihr „Doppelleben“. Eine Ausstellung im Wiener mumok zeigt ab 23. Juni wie sehr bildende Künstler vom Virus Musik infiziert sind. Dabei geht es um viel mehr als nur um die Hinwendung zu einem anderen Medium. Öffentliche Musikauftritte bedeuten, ebenso wie die Produktion von Alben und Videos, ganz grundsätzlich andere Arbeitsbedingungen, ein spezielles Umfeld, die Konfrontation mit einem diversen Publikum und nicht zuletzt eine andere Einkommenssituation. Der Kunstkritiker Jörg Heiser spricht in Bezug auf dieses ab den 1960er Jahren auftretende Phänomen von einem „Kontextwechsel“ zwischen bildender Kunst und Musik. In bewusster Anspielung auf das gleichzeitige Agieren in unterschiedlichen Kunstbereichen nennt er sein Buch „Doppelleben“.

Doku-Premiere „Frauenbilder – Gegenbilder: Die Künstlerinnen der Wiener Moderne“ (23.15 Uhr)

Die Zeit von 1890 bis 1918 war ein Höhepunkt der österreichischen Kulturgeschichte. Zahlreiche Neuerungen in Kunst, Literatur, Architektur, Musik, Psychologie, Philosophie und Gesellschaft prägten die „Wiener Moderne“. Doch ausschließlich Männer sind im kollektiven Gedächtnis als Wegbereiter der Wiener Moderne eingespeichert: Gustav Klimt, Otto Wagner, Oskar Kokoschka und Egon Schiele. Gerade in dieser Epoche emanzipierten sich aber die Frauen zusehends und waren am Aufbruch in die Moderne beteiligt. Trotz sehr schlechter Rahmenbedingungen für Frauen im Kunstbetrieb konnten sie sich durchsetzen, die meisten von ihnen sind allerdings in Vergessenheit geraten. In dieser Dokumentation von Barbara Weissenbeck werden Künstlerinnen wie die Malerinnen Tina Blau, Broncia Koller-Pinell und Olga Wisinger-Florian, die Bildhauerin Teresa Feodorowna Ries oder die Grafikerin Lili Réthi, deren Schicksale und Werke vorgestellt. Zugleich skizziert der Film ein vielschichtiges und ambivalentes Bild der damaligen Gesellschaft.

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