Neues Volksblatt: „Potenzial“ (vvon Markus Ebert)

Ausgabe vom 25. August

Linz (OTS) - Ein bisschen erinnert die Interpretation der Effizienzstudie über die Sozialversicherungen an den einstigen ORF-Slogan „Alles bleibt besser“. Was insofern nicht verwundert, kommt doch Studienautor Elias Mossialos selbst zum Schluss: „Es gibt nicht die eine richtige Lösung“. Wie hat doch der kauzige Tiroler Kabarettisten Otto Gründmandl einmal so vor sich hin philosophiert:
„Höret, was Erfahrung spricht: Hier ist's so wie anderswo. Nichts Genaues weiß man nicht, dieses aber ebenso.“
Im Ernst: Wenn 630.000 Euro für ein 1400-seitiges Expertenpapier ausgegeben werden, muss am Ende des Tages von den vorgeschlagenen Maßnahmen auch spürbar etwas ankommen, andernfalls hat die Studie ihren Zweck nicht erfüllt. Aber Autor Mossialos dickt sein Papier ohnehin auf eine beeindruckende Zahl ein: Er sieht ein Einsparungspotenzial von 692 bis 845 Millionen Euro jährlich — bei konservativer Schätzung. Um dieses Potenzial zu heben, sollen die Träger nach Vorstellung des Sozialministers zur engeren Zusammenarbeit und zur Zusammenlegung bestimmter Bereiche verpflichtet werden. Dass dafür ein eigenes Gesetz kommen soll, stellt den bisherigen diesbezüglichen Bemühungen kein gutes Zeugnis aus. Umso wichtiger ist es, dass die Studie auch eine breitere Öffentlichkeit für die Problematik sensibilisiert, denn immerhin geht es ja um die Beiträge der und die Leistungen für die Versicherten.

Rückfragen & Kontakt:

Neues Volksblatt, Chefredaktion
0732/7606 DW 782
politik@volksblatt.at
http://www.volksblatt.at