TOKENS FOR CLIMATE CARE | MAK

Eine interaktive Laserinstallation von Process – Studio for Art and Design, Wien, im Auftrag des MAK – Museum für angewandte Kunst, Wien, anlässlich der London Design Biennale 2021

Wien (OTS) Process – Studio for Art and Design (Martin Grödl und Moritz Resl), Wien, gestaltet für die London Design Biennale 2021 die interaktive Laserinstallation „TOKENS FOR CLIMATE CARE“. Organisiert wird der Österreich-Beitrag vom MAK – Museum für angewandte Kunst, Wien. Eine Partizipation an dem ambitionierten Projekt, das sich der Unterstützung des Klima-Aktivismus verschrieben hat, ist über eine Website möglich, die beim Besuch von 2. bis 27. Juni 2021 im Somerset House in London aktiviert werden kann. Ergänzt wird die interaktive Laserinstallation durch fünf großformatige Drucke, die das Dataset, die Evolution des visuellen Outputs, zahlreiche Kombinationen des CLIMATE-CARE-Vokabulars, ein Token in Verwendung und – in Form eines Manifests – die TERMS OF CARE zeigen.

Die London Design Biennale findet von 1. bis 27. Juni 2021 zum dritten Mal statt. Als repräsentative und globale Bühne für weltweit führendes zeitgenössisches Design und designorientierte Innovationen, Kreativität und Forschung bietet sie Ländern und Städten die außergewöhnliche Chance, im Rahmen von Projekten Stellung zu gesellschaftlich relevanten Themen zu beziehen. Unter dem Motto „Wie können wir die Welt besser machen?“ lud Es Devlin, künstlerische Leiterin der London Design Biennale 2021, dazu ein, Beiträge zum Thema „Resonance“ einzureichen.

Einen Monat lang präsentieren rund fünfzig Nationen, Institutionen und Gebiete im Somerset House in London Projekte, die sich kritisch und verantwortungsvoll mit den Auswirkungen unseres Handelns und unserem Umgang mit der Natur, ihren Ressourcen und ihrer Transformation in Handelsgüter auseinandersetzen. Lösungsorientierte Ansätze sollen unser zukünftiges öko-soziales Verhalten und Handeln im positiven Sinn motivieren.

TRANSFORMATIVE KRAFT DES DESIGNS – KLIMAFÜRSORGE
Österreich ist mit einer eigens entwickelten Installation von Process – Studio for Art and Design, Wien, vertreten. Der Beitrag wird von Marlies Wirth, Kuratorin Digitale Kultur, Kustodin MAK-Sammlung Design, kuratiert und wurde auf Initiative des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport vom MAK – Museum für angewandte Kunst, Wien, beauftragt. Process – Studio for Art and Design, Wien, realisiert unter dem Titel „TOKENS FOR CLIMATE CARE“ eine interaktive Laserinstallation, die als unterstützendes Werkzeug für Klima-Aktivist*innen zum Einsatz kommen soll.

„Es ist längst an der Zeit, sich der Herausforderung zu stellen. In der globalen und digitalisierten Gesellschaft ist Design in der Lage, Grenzen zu durchdringen und Kulturen zu überbrücken. Design kann Verhaltensweisen positiv beeinflussen und Gesellschaften verändern. Wir können unsere Einstellungen weiterentwickeln und unser Leben verbessern, wenn neue Ideen Resonanz finden und von jedem*jeder Einzelnen übernommen und weitergetragen werden. Das MAK – Museum für angewandte Kunst, Wien, vertritt einen ganzheitlichen öko-sozialen Ansatz und praktiziert zivilgesellschaftliches Engagement. Ich freue mich, dass die interaktive Installation „TOKENS FOR CLIMATE CARE“, konzipiert von Process – Studio for Art and Design, als Österreich-Beitrag im Somerset House in London präsentiert wird. Dieses partizipatorische Projekt unterstützt elementar unser Engagement für Klimapflege, unsere Teilnahme an den Museums for Future im Rahmen der Fridays for Future, die Haltung und das Selbstverständnis unseres Museums und treibt unsere Aktivitäten weiter voran“, so Christoph Thun-Hohenstein, Direktor, MAK – Museum für angewandte Kunst.

„TOKENS FOR CLIMATE CARE“ konzentriert sich auf die Aufgabe der Klimafürsorge mit Hilfe der transformativen Kraft von Design und Technologie. Process – Studio for Art and Design verwendet eine auf künstlicher Intelligenz (KI) basierende Technologie, um auf der Grundlage einer umfassenden Datenbank mit Logos, Zeichen und Glyphen neue und originelle grafische Symbole zu erstellen. Die Daten werden vorläufig mit Schlüsselwörtern gekennzeichnet, die eine breite Definition der Klimafürsorge – einschließlich ihrer sozialen, politischen, ökologischen und wirtschaftlichen Aspekte – abdecken. Ausgehend von den Bedeutungen, die diesen Schlüsselwörtern zugeschrieben sind, kann das KI-Modell eigene, neue Symbole entwerfen. Die interaktive Laserinstallation macht die generierten Ausgabedaten in Echtzeit sichtbar.

„Seit Tausenden von Jahren kommunizieren die Menschen durch eine Sprache aus Zeichen und Symbolen, um Ideen, Ideologien, kulturelle und soziale Werte auszudrücken. Wir haben die Fähigkeit, Symbole auf unendlich viele Arten zu kombinieren, um eine unendliche Vielfalt an Bedeutungen zu erhalten. Das ist die Grundlage für das Konzept von „TOKENS FOR CLIMATE CARE“: Was wäre, wenn eine KI neue Symbole erfinden würde, um neue Verknüpfungen zwischen Konzepten und Darstellungen zu schaffen, die unsere planetarische Gemeinschaft vereinen und uns helfen, den Planeten zu umsorgen?“, so Marlies Wirth, Kuratorin Digitale Kultur, Kustodin MAK-Sammlung Design und Kuratorin des Österreich-Beitrags für die London Design Biennale 2021.

Über die von Process – Studio for Art and Design konzipierte Website haben Aktivist*innen weltweit, aber auch jeder*jede einzelne Bürger*in die Möglichkeit, ein individuelles Symbol – den Token for Climate Care – zu generieren. Die Tokens stehen frei und kostenlos zu Verfügung.

TOKEN – EIN PERSÖNLICHES SYMBOL GENERIEREN
Die Realisierung von „TOKENS FOR CLIMATE CARE“ basiert auf der maschinellen Lerntechnik GAN (Generative Adversarial Network). „Im Gegensatz zu vielen anderen Algorithmen für maschinelles Lernen, die Bilder erkennen, kann ein GAN Inhalte erzeugen – in unserem Fall Bilder. Das machen wir uns zunutze“, erläutert Process – Studio for Art and Design.

Im ersten Schritt wurden viele Beispiele für den zu erzeugenden Bildtyp – das genannte Dataset – erstellt. Dazu wurden Symbole und symbolähnliche Zeichen aus einer Reihe von freien Schriftarten und Symbolsätzen verwendet. Mit einem eigenen Dataset-Browser wurden aus über 200.000 möglichen Symbolen ungefähr 7.000 Symbole für das erste Dataset ausgewählt. Um der Komplexität und Ästhetik Rechnung zu tragen, wurde manuell und maschinell sortiert und gefiltert.

In einem weiteren Schritt – dem sogenannten labeling – wurde den Symbolen im Dataset eine Bedeutung zugewiesen. Die Zuschreibung der Keywords ist ein wesentlicher menschlicher Beitrag zur Gestaltung des Algorithmus. Das CLIMATE-CARE-Vokabular besteht aus rund vierzig eindeutig zuordenbaren Begriffen. Beim Generieren des persönlichen Symbols (Tokens) kann aus vier verschiedenen Kategorien ausgewählt werden kann: na-türliche Ressourcen wie Erde, Boden, Wasser; künstliche bzw. kulturelle Ressourcen wie Elektrizität, Arbeit, Wissenschaft; Qualitäten wie Knappheit, Kreislauffähigkeit, Fairness sowie Aktivitäten wie Veränderung, Fortschritt, Pflege oder Revolution.

Basierend auf dem erstellten Dataset und den damit verknüpften Schlüsselbegriffen wird das neuronale Netzwerk trainiert. Um es zu optimieren und bessere Ergebnisse zu erzielen, wurden mehrfach Tests in das Netzwerk eingespeist und ihre Ergebnisse ausgewertet. Die KI lernt die visuellen Eigenschaften der Symbole, die sie sieht, und die Zuordnung von Schlüsselbegriffen zu diesen visuellen Darstellungen. Das zu trainierende Modell ist zeitintensiv und erfordert eine hohe Rechenleistung, um neue Symbole – Tokens – zu generieren.

„Indem User*innen drei Begriffe aus dem CLIMATE-CARE-Vokabular auswählen, können sie das Aussehen des zu generierenden Tokens beeinflussen und somit den konkreten Inhalt des Anliegens in die Gestaltung einbringen. Da das Ergebnis zu diesem Zeitpunkt noch Pixelbilder sind, werden sie vektorisiert, um in einem Grafikdesignkontext universell verwendbar zu sein. Das Ziel von „TOKENS FOR CLIMATE CARE“ ist es, Klima-Aktivist*innen beim Verbreiten ihrer Botschaften und der Bewerbung ihres Handelns zu unterstützen. Das Projekt soll sowohl im realen Raum – bei Einzelaktionen und im Rahmen von kollektiven Auftritten – als auch im digitalen Raum eine erhöhte Sichtbarkeit ermöglichen. Um das persönlich generierte Token herunterzuladen und zu verwenden, müssen User*innen unseren TERMS OF CARE zustimmen, die bewusst kurz und verständlich formuliert wurden. Man kann sie als eine Art Leitfaden sehen“, erklärt Process – Studio for Art and Design.

PROCESS – STUDIO FOR ART AND DESIGN
Process ist ein experimentelles Designstudio mit Fokus auf generative und interaktive Gestaltung, das in den Bereichen Branding, Web, Installation und Print arbeitet. Neben klassischen Designlösungen gestaltet und entwickelt Process spezifische Software, die als Tool für Kund*innen zum Einsatz kommt. Das von Martin Grödl und Moritz Resl geleitete Studio verwirklichte bereits Projekte für Design Museum Holon, Massachusetts Institute of Technology, The Prodigy, Raiffeisen Bank, MAK – Museum für angewandte Kunst Wien, Königliche Museen der Schönen Künste, Belgien, Sagmeister & Walsh, Technische Universität Wien, Universität für angewandte Kunst Wien, Wienerberger AG und Zürcher Hochschule der Künste und vertritt Österreich bei der London Design Biennale 2021.

Martin Grödl: Masterstudium an der Universität für angewandte Kunst am Institut für Bildende und Mediale Kunst. Bachelorstudium der Medieninformatik am Institut für Interaktive Systeme an der Technischen Universität Wien. Mehrmalige Teilnahme am Googles Summer of Code zur Weiterentwicklung der Programmiersprache Processing. Geladener Künstler und Researcher für Motion Bank in Frankfurt.

Moritz Resl: Masterstudium an der Universitat für angewandte Kunst am Institut für Bildende und Mediale Kunst. Masterstudium der Informatik am Institut für Gestaltungs- und Wirkungsforschung an der Technischen Universität Wien. Resl arbeitet an der Schnittstelle von Grafikdesign und Softwareentwicklung. Im Fokus steht die Gestaltung neuer visueller Werkzeuge für künstlerisches Schaffen und ein experimenteller Ansatz im Design zur Bereicherung und Beeinflussung des Prozesses. Er war bei Sagmeister & Walsh, New York, tätig.

Process – Studio for Art and Design / process.studio / process.gallery /
instagram.com/process.studio / twitter.com/studioprocess / #tokensforclimatecare
Mehr Information unter process.studio.

FÖRDERUNG UND DURCHFÜHRUNG:

Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport
MAK – Museum für angewandte Kunst, Wien

UNTERSTÜTZUNG:

Austrian Cultural Forum London
Wirtschaftskammer Österreich
Wirtschaftsagentur Wien

PRESSEDATEN
Press preview: Dienstag, 1. Juni 2021, 9:00–11:00 Uhr
(zwei Zeitslots: 9:00 Uhr und 10:00 Uhr)
Ausstellungsort: London Design Biennale 2021
Somerset House, Strand, London, WC2R 1LA, UK
londondesignbiennale.com
twitter.com/londonbiennale
#LDB21
Ausstellungsdauer: 1. – 27. Juni 2021
Öffnungszeiten: Täglich 10:00–18:00 Uhr
Kuratorin: Marlies Wirth, Kuratorin Digitale Kultur, Kustodin MAK-Sammlung Design
Design, Konzept, Entwicklung: Process – Studio for Art and Design (Martin Grödl, Moritz Resl)
Technische Umsetzung: in Kooperation mit enliteAI
Ausstellungsarchitektur: Some Place Studio (Bika Rebek, Daniel Prost)

Rückfragen & Kontakt:

Kontakt Presse:
Christina Werner PR
T +43 1 524 96 46–22
werner@kunstpresse.at

Presse-Kit Download: MAK.at/presse

Projektwebsite: tokensforclimate.care
online ab 1. Juni 2021

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Quelle

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