Offener Brief an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung Univ.-Prof. Dr. Heinz Faßmann

Die Existenz der Bildungshäuser sichern! Weil Bildungshäuser wichtige Orte der Erwachsenenbildung und bedeutende Arbeitgeber in ihren Regionen sind

Wien/Linz (OTS) Die Ausbreitung des Corona-Virus SARS-CoV-2 und die damit einhergehenden Beschränkungen des Reise- und Veranstaltungsgeschehens haben bereits jetzt verheerende Folgen für unsere gemeinwohlorientierten Bildungs-, Tagungs- und Jugendhäuser. Durch die aktuelle Situation sind alle Veranstaltungen abgesagt, alle Einnahmen fehlen, und die Bildungshäuser mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind angewiesen auf politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Unterstützung, damit ihr Überleben gesichert werden kann. Zusätzlich zu den aktuellen Belastungen besteht für uns Herausforderung darin, dass die Auswirkungen der Krise nicht mit der Aufhebung der Beschränkungen in den nächsten Wochen aufgehoben sein wird. Die Folgen werden bis Ende des Jahres und wahrscheinlich bis ins Frühjahr 2021 anhalten. Der Grund liegt darin, dass Betriebe und Bildungsteilnehmende mit dem Wiederaufbau ihrer eigenen Existenzen zu kämpfen haben werden und daher Bildungsmaßnahmen hinten an stehen lassen werden. Bildungshäuser sind Bildungseinrichtungen mit eigener Beherbungsinfrastruktur. Die Situation trifft uns daher doppelt. Unsere Häuser sind aufgrund ihrer Gemeinnützigkeit vom Verdienstentgang existentiell besonders betroffen und viele können nur Teile der aktuellen Sonderförderungen in Anspruch nehmen.
Wir ersuchen Sie daher inständig, die gemeinnützigen Erwachsenenbildungseinrichtungen unter den Rettungsschirm der Bundesregierung zu nehmen. Die Corona-Krise darf nicht dazu führen, dass die Infrastruktur für allgemeine, berufliche und gesellschaftspolitische Bildung dauerhaft in Mitleidenschaft gezogen wird.

  • Bildungshäuser sind in dieser Situation besonders auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Wir ersuchen den Ausfallfonds für mittelständische Betriebe auch für Bildungshäuser zu öffnen.
  • Wir denken an direkte finanzielle Unterstützung, wie Zuschüsse oder zinslose Darlehen. Auch indirekte finanzielle Unterstützung kann uns weiterhelfen, wie die Übernahme von Stornogebühren.
  • Wichtig ist es auch, für behördliche Unterstützung zu sorgen, die im Falle einer schriftlichen Schließungsverordnung eindeutig klarmacht, dass hiermit der Versicherungsfall für meldepflichtige Ereignisse, in Verbindung mit behördlich veranlassten Maßnahmen, eintritt. Konkret ersuchen wir, dass in dieser Situation alle beschlossenen Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden.
  • Wir bitten um Außerkraftsetzung der Pönalbestimmungen bzgl. (vorübergehend) nicht erbrachter Leistungen in allen Förder- oder Leistungsverträgen der öffentlichen Hand.
  • Weiters ersuchen wir auf Eigenanteile der Organisationen bei Förderungen durch Institutionen des Bundes und der EU für die Jahre 2020 und 2021 zu verzichten und um Ausfallsgarantien, wenn es dennoch zu Ausfällen von Förderungen kommt.

Von unserer Seite sind wir bereit, jede Form der Unterstützung zur Bewältigung der Krise zu leisten. Wir bieten die Infrastruktur unserer Häuser an, um die örtlichen Behörden zu unterstützen und zu entlasten. Bereits jetzt stellen einzelne Bildungshäuser die vorhandenen Räume und Betten für Notunterkünfte von Pflegebedürftigen und deren Versorgung zur Verfügung. Die Möglichkeit von Kurzarbeit ist im Aufbau, damit auch in Zukunft Bildung an diesen besonderen Orten möglich sein wird. Wir sind jederzeit bereit, Ihnen und den regionalen Behörden weitere Informationen zukommen zu lassen oder auch persönlich in Gesprächen mitzuwirken, um gemeinsam Maßnahmen zu schaffen, die uns gestärkt aus dieser Krise hervorgehen lassen. Für Ihre verantwortungsvolle Aufgabe in dieser besonderen Zeit wünschen wir Ihnen alles erdenklich Gute, und wir bedanken uns im Voraus für Ihre Unterstützung.

Freundliche Grüße,

für die ARGE Bildungshäuser Österreich
Mag. Günther Lengauer Vorsitzender
Gaby Filzmoser MA Geschäftsführerin

für das Forum Kath. Erwachsenenbildung Österreichs
Mag. Christian Kopf Vorsitzender
Mag. Ernst Sandriesser Bundesgeschäftsführer

Die Bildungshäuser aus den Verbänden des Forums Kath. Erwachsenenbildung in Österreich und der ARGE Bildungshäuser Österreich veranstalten gemeinsam fast 20.000 Veranstaltungen im Jahr und erreichen mehr als 1.000.000 Teilnahmen jährlich. Die Bildungsveranstaltungen sind ein wesentlicher Beitrag zur persönlichen, beruflichen, spirituellen und politischen Weiterbildung von Frauen und Männern in unserer Gesellschaft. Sie leisten durch ihre Angebote einen wertvollen Beitrag zum Gemeinwohl und fördern verantwortliches und kompetentes Handeln in unterschiedlichsten Bereichen. So sind Bildungshäuser wichtige Impulsgeber für die Gesellschaft und die persönliche Entwicklung. Gleichzeitig leisten Bildungshäuser einen wichtigen Beitrag für die regionale Wertschöpfung in Form von regionaler Bildungsarbeit, als bedeutende Arbeitgeber in ihren Regionen und für die regionale Infrastruktur.

Rückfragen & Kontakt:

Forum Kath. Erwachsenenbildung Österreich
Erdbergstraße 72/8 • 1030 Wien
office@forumkeb.at
www.forumkeb.at

ARGE Bildungshäuser Österreich
BH Sankt Magdalena
Schatzweg 177 • 4040 Linz
office@arge-bildungshaeuser.at
www.arge-bildungshaeuser.at

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