GLOBAL 2000 sieht viele Hausaufgaben für Österreich nach Klimakonferenz in Bonn

Erste Schritte zur Schaffung eines Regelwerks für Paris-Abkommen wurden unternommen, jetzt muss rasche, konsequente und ambitionierte Umsetzung erfolgen.

Wien/Bonn (OTS) - Bei der Klimakonferenz in Bonn wurden die ersten Schritte zur Ausarbeitung eines Regelwerks für das Pariser Klimaschutzabkommen unternommen. Das Regelwerk soll nächstes Jahr beschlossen werden. Es geht dabei unter anderem um transparente Berichterstattung zur Umsetzung der nationalen Klimaschutzbeiträge und das Starten eines Prozesses, der letztendlich zur Verbesserung dieser Beiträge führen soll. Derzeit reichen die Zusagen der Staaten nicht aus, um die Pariser Klimaziele einzuhalten. Statt einer Eindämmung der globalen Erwärmung auf 1,5 °C bzw. auf deutlich unter 2°C droht ein Anstieg der Temperatur um mehr als 3 °C, was katastrophale Folgen hätte. Die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 sieht nun die kommende Regierung in Österreich gefordert, Maßnahmen im Inland auf den Weg zu bringen: „Es gibt viel zu tun. Die kommende österreichische Regierung muss von der Zuschauerrolle wegkommen und endlich aktiv werden. Wir brauchen einen Plan für den Ausstieg aus fossiler Energie bis spätestens 2050, ein neues Ökostromgesetz, damit das Ziel 100 % Ökostrom bis 2030 erreicht werden kann, das Aus für Kohleverstromung ab 2020, ein Aktionspaket für saubere Mobilität, ein Programm für erneuerbare Wärme zur Umrüstung der mehr als 600.000 Ölheizungen und eine neue Offensive für thermisch-energetische Gebäudesanierung. Es ist Zeit zu handeln!“, fordert Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000.

Österreich und sechs andere Länder in der EU drohen 2020-Ziele zu verfehlen

Österreich war bei der Klimakonferenz massiv in Kritik geraten, nachdem zahlreiche Berichte die schlechte Klimabilanz der letzten Jahre offenbarten. So zeigt der Klimaschutzbericht des Umweltbundesamts* einen ansteigenden Trend bei den Treibhausgasemissionen, die zuletzt deutlich um 3,2 Prozent gestiegen sind. Der aktuelle Fortschrittsbericht der Europäischen Umweltagentur (EEA)** wiederum zeigt für  Österreich einen negativen Ausblick bis 2020. Laut EEA gehört Österreich neben Belgien, Finnland, Deutschland, Irland, Luxemburg und Malta zu den sieben Ländern in der EU, die ihre 2020-Klimaziele verfehlen werden, wenn keine neuen Maßnahmen gesetzt werden. Die EU selbst wird ihr Ziel bis 2020, die Treibhaugasemissionen um 20 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren, allerdings übertreffen. Schon im Jahr 2015 wurde eine Senkung der Treibhausgasemissionen um 22 Prozent erreicht. Auf Grund dieser negativen Entwicklungen schnitt Österreich auch im diesjährigen Klimaschutzindex der Umweltorganisation Germanwatch mit dem 35. Platz schlecht ab und zählte im internationalen Vergleich zu den „low performern“.

GLOBAL 2000 sieht jedoch auch große Chancen, wenn der Weg zum Ausstieg aus fossiler Energie jetzt konsequent umgesetzt wird. Mit dem Ausbau erneuerbarer Energien gehen große wirtschaftliche Potenziale einher, die BürgerInnen können selbst zu EnergieproduzentInnen werden und Österreich sich unabhängig von fossilen Energieimporten machen, die zuletzt rund 10 Mrd. Euro betrugen.*** „Bei der Klimakonferenz in Bonn wurde festgehalten, dass auch die Zeit vor 2020 genutzt werden soll, um sinnvolle Maßnahmen auf den Weg zu bringen. Diesen Passus sollte sich vor allem die kommende Regierung in Österreich zu Herzen nehmen und die Ärmel aufkrempeln. Es gibt viel zu tun!“, betont Wahlmüller abschließend.

*Umweltbundesamt (2017): Klimaschutzbericht 2017

** European Environment Agency (2017): Trends and Projections in Europe 2017

***BMWFW (2016): Energiestatus 2016 

Rückfragen & Kontakt:

(In Wien) Mag. Lydia Matzka-Saboi, GLOBAL 2000 Pressesprecherin, 0699 14 2000 26, lydia.matzka@global2000.at
(Vor Ort in Bonn) Mag. Johannes Wahlmüller, GLOBAL 2000 Klima- und Energiesprecher, 0699 14 2000 41, johannes.wahlmueller@global2000.at

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