Schultes: Junge Bäuerinnen und Bauern brauchen Verlässlichkeit und Stabilität und keine Ho-Ruck-Aktionen

Alleingang Österreichs: Landwirtschaftskammer verlangt Folgenabschätzung

Wien (OTS) - „Bäuerinnen und Bauern brauchen Verlässlichkeit, Stabilität und Sicherheit. Das schafft Vertrauen. Das lässt sie wieder investieren und ermutigt die Jungen, den Hof zu übernehmen. Ho-Ruck-Aktionen schrecken ab und zerstören Vertrauen. Das gilt für viele Bereiche, wie für rechtliche Grundlagen oder die Spielregeln der EU-Agrarpolitik. Das gilt auch für unsere Betriebsmittel. Zugelassen werden sie erst, wenn sie staatliche Stellen auf wissenschaftlicher Basis auf Herz und Nieren geprüft haben. Wir verlassen uns drauf, dass solche Entscheidungen nicht von heute auf morgen durch die Politik wiederum ausgehebelt werden“, erklärte LK Österreich-Präsident Hermann Schultes in der heutigen ORF-Pressestunde und ergänzte: „Auch eine stabile gesetzliche Interessenvertretung stärkt Vertrauen. Jede Bäuerin, jeder Bauer weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig die Landwirtschaftskammer ist. Die Kammern sind jeden Tag für jeden Grundeigentümer und jeden Bauernhof, völlig unabhängig von der Betriebsgröße, da. Sie sind gesetzlich so eingerichtet, dass alle Landwirte darin vertreten sind und ihre politischen Vertreter selbst wählen können. Ihre Aufgaben, wie Beratung, Weiterbildung und Rechtshilfe, erfüllen sie in Eigenverantwortung und lassen keinen Landwirt mit seinen Sorgen allein.“

GAP: Bauern jeden Euro wert

„Dreimal so viel Geld als für die Landwirtschaft geben alle EU-Staaten für das Militär, dreißig Mal so viel für den Sozialbereich aus. Bäuerinnen und Bauern, die mit diesem Geld für 500 Millionen Europäer täglich den Tisch decken, brauchen sich da nicht zu verstecken. Die sind jeden Euro wert“, so Schultes weiter, der ergänzte: „Sie haben sich auch jeden Respekt verdient. Ein Blick auf Österreich zeigt, dass ein Bauer Tag für Tag 70 Menschen ernährt. Jeder dieser 70 Österreicher gibt pro Tag nicht mehr als 70 Cent für ‚seinen’ Bauern aus und trägt so zu dessen Einkommen bei.“

Zu Fragen über die Zukunft der EU-Agrarpolitik führte Schultes aus: „Eine gemeinsame Agrarpolitik ist keine Fleißaufgabe der Kommission und auch kein Geschenk für Bauern. Hochwertige, ausreichende und leistbare Lebensmittel sind ein Schlüssel für sozialen Frieden, für Arbeitsplätze und für Wertschöpfung in den Regionen. Weltweit offene Märkte und schwankende Erträge wegen immer extremerer Wetterbedingungen machen Agrarpolitik zum öffentlichen Interesse. An diesen großen Aufgaben der künftigen Landwirtschaft in der EU führt mit oder ohne Brexit kein Weg vorbei. Und was immer der Brexit kosten wird, wir alle gemeinsam, nicht die Bauern allein, werden das zu tragen haben.“

Pflanzenschutz ermöglicht nachhaltige Landwirtschaft

„Für eine ökologische und nachhaltige Landwirtschaft, die das Bodenleben schont und den Boden vor Abschwemmung schützt, ist in einigen Regionen Österreichs der Einsatz von Glyphosat notwendig. Alle europäischen Institute, die auch für die Zulassung von Medikamenten für Menschen zuständig sind, haben den Wirkstoff nach strengsten wissenschaftlichen Kriterien geprüft und bei vorgesehener Anwendung dessen Unbedenklichkeit bescheinigt. Das war auch die Basis für die Entscheidung der Europäischen Kommission, die auch für Österreich Gültigkeit haben muss. Ehe Österreich jedoch einen eigenständigen Beschluss fasst, ist unbedingt eine Folgenabschätzung notwendig. Daher verlangen wir, dass die AGES rasch beauftragt wird zu untersuchen, welche Folgen und welche Wirkungen ein Alleingang Österreichs für das gesamte System von der Landwirtschaft über die Verarbeitung bis hin zum Lebensmittelhandel haben würde“, so Schultes abschließend.

Rückfragen & Kontakt:

Landwirtschaftskammer Österreich
Dr. Josef Siffert
Tel.: +43/1/53441-8521
j.siffert@lk-oe.at
www.lk-oe.at

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